Der Kreis Segeberg ist kein gutes Pflaster für Flensburg 08. Nachdem sich die Nordlichter am Ostersonnabend im Nachholspiel beim TuS Hartenholm nach einer 2:0-Führung am Ende mit einem 2:2-Unentschieden begnügen mussten (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), kassierten sie nun am Sonntag eine 1:6-Pleite beim SV Todesfelde. „Die Todesfelder haben gut gespielt, aber wir waren auch erschreckend schwach ‒ da ist beides zusammengekommen“, sagte 08-Coach Torsten Böker, der vermutete: „Wir hätten wahrscheinlich noch zwei Stunden weiterspielen können, ohne dass uns ein zweites Tor gelungen wäre.“ Dagegen freute sich SVT-Trainer Sascha Sievers nach dem nun schon sechsten (!) Sieg in Folge: „Meine Jungs haben wieder den absoluten Willen, gewinnen zu wollen, gezeigt.“ So wäre am Ende sogar ein noch höherer Sieg möglich gewesen ‒ doch Sievers war natürlich auch mit dem 6:1 „absolut zufrieden“.
Die Segeberger setzten ihren Gegner von Beginn an früh in dessen Spielfeldhälfte unter Druck und erzwangen dadurch viele Ballverluste. Dies wurde bereits in der fünften Minute mit dem 1:0 belohnt, als Morten Liebert einen Freistoß direkt zum 1:0 verwandelte. In der Folge vergaben erneut Liebert sowie Luca Sixtus weitere gute SVT-Chanen. Für ihren hohen Aufwand belohnten sich die Hausherren dann auch noch vor der Pause mit einem zweiten Treffer: Liebert spielte im Anschluss an einen ruhenden Ball noch einmal uneigennützig quer zu Kevin Schramm, der als Leihgabe der Zweiten Herren sein erstes Schleswig-Holstein-Liga-Tor erzielte (36.). „Für ihn freue ich mich ganz besonders“, jubelte Sievers, während Böker berichtete: „Wir haben uns in der Pause vorgenommen, die Partie mit aller Macht noch zu drehen!“ Diesbezüglich schienen die Flensburger den richtigen Weg einzuschlagen, als Robin Schmidt nach einem Freistoß von Fleming Barth aus dem Halbfeld zügig zum 2:1 verkürzte (49.). „Wir haben aber die richtige Reaktion gezeigt“, frohlockte Sievers angesichts der Tatsache, dass Kevin Schramm den Ball nur zwei Minuten später gegen die weit aufgerückte 08-Abwehr durchsteckte und Liebert den Zwei-Tore-Abstand wieder herstellte. „Dieses 3:1 hat uns natürlich den Wind aus den Segeln genommen“, gestand Böker.
Bennet Möller gelang in der 56. Minute das 4:1. Als der bärenstarke Liebert von Dennis Emken gefoult wurde, verlegte Schiedsrichter Frederik Glowatzka (vom TSV Schilksee) eine erst im Sommer in Kraft tretende Regeländerung kurzerhand vor und zeigte für diese Notbremse nur „Gelb“. Den fälligen Elfmeter verwandelte Liebert selbst sicher zum 5:1. Und nach einem weiteren Konter ging Martin Fröhlich gegen die auf Abseits spekulierende 08-Abwehr alleine durch und spielte vor dem Tor noch einmal uneigennützig quer zu Liebert, der mit seinem vierten (!) Tor des Tages den 6:1-Endstand besiegelte (89.). „Beim Zusammenspiel meiner Jungs, die sich gegenseitig und uneigennützig die Torerfolge gönnen, geht mir das Herz auf“, sagte Sievers verzückt. Böker sprach von einem „verdienten Sieg“, ehe er sich mit der bisher höchsten Saison-Niederlage im Gepäck auf die rund 130 Kilometer lange Heimreise begab. Immerhin: In dieser Saison muss Flensburg 08 nicht mehr im Kreis Segeberg antreten ...