Bezirksliga West: Egenbüttel landet Befreiungsschlag


Der ersehnte Befreiungsschlag gegen einen Mitkonkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, der dem Hamburger SV am Freitagabend mit einer 0:1-Heimpleite gegen Hertha BSC Berlin verwehrt blieb, ist sechs Etagen tiefer dem SC Egenbüttel gelungen: Gegen den TSV Golm gab es einen 3:0-Sieg. Während die Holmer damit in der Bezirksliga West Schlusslicht bleiben und nun schon sechs Punkte hinter dem rettenden 13. Rang liegen, gewannen Egenbüttel erstmals in dieser Saison zum zweiten Mal in Folge und manifestierten als Tabellen-Zwölfter ihren Platz über dem ominösen Strich.

Am Rellinger Moorweg hatten die Hausherren in der ersten Halbzeit klare Vorteile, was aber wohl auch der Holmer Schwäche und nicht nur der eigenen Stärke zuzuschreiben war. TSV-Trainer Nico Plocharska musste nach dem Gastspiel an seiner früheren Wirkungsstätte (von 2009 bis 2011 war er für den SCE aktiv) jedenfalls feststellen: „Vor der Pause haben wir von dem, was wir uns eigentlich vorgenommen hatten, gar nichts richtig umgesetzt!“ So gingen die Egenbütteler in der 26. Minute in Führung: Nach einem Freistoß aus dem linken Halbfeld lenkte TSV-Torwart Björn Quassdorf den Ball zunächst noch an die Latte, aber den Abpraller nutzte Kevin Malke freistehend zum 1:0. Nur drei Minuten später fiel bereits das 2:0, als sich die Heim-Elf mit einem Doppelpass über Außen schnell nach vorne durch kombinierte und es Marlon Wysotzki irgendwie gelang, den Ball aus spitzestem Winkel noch zwischen Quassdorf und dem kurzen Pfosten hindurch ins Netz zu bugsieren. „Zwei Gegentore innerhalb von nur vier Minuten waren natürlich denkbar schlecht für uns“, haderte Plocharska und gab unumwunden zu: „Die erste Halbzeit war aus unserer Sicht grauenhaft, weil wir keine Bindung zum Spiel und keine Tuchfühlung zum Gegner bekommen haben.“

Waren lange, hohe Bälle nach vorne in der ersten Halbzeit noch das einzige Stilmittel der Gäste, so trugen sie nach dem Seitenwechsel einige ansehnliche Angriffe vor. Fabian Tiede hatte den schnellen Anschlusstreffer auf dem Fuß, seinen Schuss aus dem Gewühl heraus hielt SCE-Keeper Patrick Marciniak aber glänzend (48.). Nach einer guten Stunde fand auch Kevin Kleinwort freistehend im starken Marciniak seinen Meister. „Wir haben es versäumt, ein Tor zu schießen ‒ denn dann wäre es noch einmal spannend geworden“, vermutete Plocharska. In der 80. Minute sorgten die Egenbütteler dann endgültig für Klarheit: Als sich nach einem langen Marciniak-Abschlag die beiden Holmer Verteidiger Hannes Fehr (hätte den Ball wegköpfen können) und Fabian Hlede (rief „Leo“, ging dann aber doch nicht zur Kugel) nicht einig waren, war abermals Wysotzki der „lachende Dritte“: Der SCE-Akteur lief durch und schob freistehend zum 3:0-Endstand ein. „Hätten wir in der ersten Halbzeit so gespielt wie im zweiten Durchgang, wäre die Partie wohl anders ausgegangen“, urteilte Plocharska.

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