
Am Sonnabend stand Dominik Jordan noch 90 Minuten als Rechtsverteidiger für den TuS Erndtebrück auf den Platz ‒ verpasste aber mit dem West-Regionalligisten in der Ersten Runde des DFB-Vereinspokals eine Sensation (0:3 gegen den Bundesligisten Eintracht Frankfurt). Am Sonntag weilte der gebürtige Rendsburger, der von 2004 bis 2016 noch beim Hamburger SV in der Jugend und den Zweiten Herren sowie in der Saison 2016/2017 beim FC Schönberg 95 kickte, wieder im hohen Norden. Und da er mit mehreren Spielern des TuS Hemdingen-Bilsen befreundet ist, besuchte er deren Kreisliga-Partie beim TSV Heist. „Wir haben uns sehr gefreut, dass er uns angefeuert hat“, sagte TuS-Trainer Patrick Kinastowski.
Jordan sah, wie sich die Heistmer zumeist tief in die eigene Spielfeldhälfte zurückzogen ‒ denn nach 22 Gegentoren in den beiden vorherigen Pflichtspielen hatte TSV-Trainer Ingo Jopp seinem Team „eine etwas defensivere Taktik“ verordnet. Und obwohl sein Team am Ende mit 1:4 erneut das Nachsehen hatte, stellte Jopp fest: „Wir haben uns, was die Kompaktheit der gesamten Mannschaft angeht, defensiv verbessert.“ Ärgerlich war laut Jopp die Entstehung des ersten Gegentreffers: TSV-Torwart Nils Heidmann rettete zunächst stark gegen einen frei vor ihm auftauchenden Hemdinger, doch nach dem Abpraller ließ Gäste-Akteur Torben Mohr mit einer Körpertäuschung mehrere Heistmer aussteigen und traf aus 18 Metern zum 0:1 in die lange Ecke (16. Minute). „In derartigen Situationen müssen wir handlungsschneller werden“, weiß Jopp. Vier Zeigerumdrehungen später fingen die Hemdinger einen Abschlag von Heidmann ab und ihren folgenden Pass nutzte Hendrik Schmiedehausen aus zehn Metern zum 0:2. Dieses Ergebnis hatte bis zur Pause Bestand, da sich die Hausherren in der ersten Halbzeit keine klare Torchance erspielen konnten.
Im zweiten Durchgang schnupperten die Heistmer zweimal am Anschlusstreffer: Nach einem Steilpass von Moritz Grossmann wurde Marc Richert aber noch von seinem grätschenden Gegenspieler Mike Wasielewski gestört und scheiterte dann an TuS-Torwart Alexander Weiß (58.). Sieben Minuten später gab es, mit Simon Reinecke als Passgeber, dieselbe Szene noch einmal. „Derartige Chancen müssen wir nutzen, wenn wir in der Kreisliga punkten wollen“, betonte Jopp. Statt 1:2 stand es 0:3, als die Hausherren einen Ball zu kurz klärten und Robin Berg von halblinks aus in die lange Ecke einschoss (70.). Nachdem Weiß eine scharfe Richert-Hereingabe mit einem Arm vor den in der Mitte lauernden Moritz Grossmann und Reinecke geklärt hatte (71.), erhöhten die Gäste nach einem Konter über ihre linke Seite sogar auf 0:4 (Torben Mohr/77.). Im direkten Gegenzug flog ein Eckstoß von Reinecke flach an Freund und Feind vorbei zum 1:4 in das TuS-Tor (78.). In der Folge zielten erneut Reinecke aus 20 Metern sowie Jannik Ossenbrüggen nach einem Eckstoß von Marcel Bastide knapp vorbei, weshalb das 1:4 bis zum Ende Bestand hatte. Die Hemdinger kletterten, nach zuvor zwei Unentschieden, durch ihren ersten Saisonsieg vom neunten auf den fünften Platz.