
Am 9. Dezember hatte Patrick Bethke mit einem fulminanten 4:4-Unentschieden beim TuS Osdorf seinen Einstand als Trainer des VfL Pinneberg II gegeben. Als am Sonntag das Rückspiel absolviert wurde, stand Bethke zum zehnten Mal für die VfL-Reserve an der Seitenlinie ‒ und musste eine bittere 0:5-Pleite hinnehmen. „Die Dominanz der Osdorfer war einfach zu groß“, gab Bethke nach der dritten Zu-Null-Heimniederlage in Folge zu. Für die jüngste Negativserie hatte Bethke auch eine Erklärung: „Die Trainingsbeteiligung bei uns ist unter aller Sau ‒ und wenn wir dann so, wie jetzt gegen Osdorf, auf einen Gegner treffen, der es schafft, über 90 Minuten ein hohes Tempo zu gehen, dann gibt es eben ein deutliches Ergebnis ...“
Die Osdorfer gingen im „VfL-Stadion 1“ an der Fahltsweide von Beginn an motiviert zu Werke: „Ihnen war anzumerken, dass sie unbedingt ihren Angstgegner schlagen wollten“, sagte Bethke mit Verweis darauf, dass der TuS nur eines der vorherigen vier Duelle mit Pinneberg II gewonnen hatte. Torben Krause brachte die Gäste in Führung (26.). Dass mit diesem Ergebnis die Seiten gewechselt wurden, lag eher an der Osdorfer Abschlussschwäche als an der Pinneberger Defensivstärke. So verhinderte TuS-Stürmer Antonio Ude zunächst das sichere 0:2, als er einen Schuss von Torben Krause kurz vor der Torlinie stehend besser „abblockte“, als es jeder VfL-Spieler hätte tun können (43./Foto). Und eine Minute später scheiterte Antonio Ude nicht nur mit einem flach rechts geschossenen Foulelfmeter (Kevin Trapp war im Strafraum von Lennart Ristau gelegt worden) an VfL-Keeper Felix Rakus, sondern jagte auch den Abpraller über die Latte.
Die Pinneberger selbst waren vor der Pause im Offensivspiel komplett harmlos. Einzig einen Versuch von Asan Saliev, der deutlich am Ziel vorbeiging, gab es zu notieren. „In der zweiten Halbzeit hatten wir noch zwei Halbchancen im Osdorfer Strafraum, bei denen unsere Schüsse aber abgeblockt wurden“, berichtete Bethke, der feststellte: „Es bleibt unser großes Manko, dass wir einfach keinen Knipser haben!“ Deutlich zielsicherer agierte der Tabellenführer: Bennet Krause (54.) und der wieder einmal bärenstarke Jeremy Wachter (62.) sorgten beim Zwischenstand von 0:3 bereits frühzeitig für eine Entscheidung. „Vor dem 0:2 ist einer unserer Spieler gefoult worden, hat aber nicht laut genug geschrien ‒ und dann haben wir uns von einem Osdorfer Einwurf überrumpeln lassen“, stöhnte Bethke, der sich zudem darüber ärgerte, dass Jan Jania vor dem 0:3 wegen einer angeblichen Abseitsposition zurückgepfiffen wurde. Antonio Ude stellte mit einem späten Doppelpack den 0:5-Endstand her (82., 88.).
Diese beiden späten Gegentreffer waren für die Kreisstädter umso ärgerlicher, da sie nun aufgrund einer um zwei Treffer schlechteren Tordifferenz gegenüber dem Tabellen-13. TuS Germania Schnelsen auf einem Abstiegsplatz stehen. „Ich bin aber ein Kämpfer und gebe im Rennen um den Klassenerhalt noch lange nicht auf“, betonte Bethke und sagte über seine Schützlinge: „Sie haben alle Talent ‒ aber das muss man auch fördern, und das geht nur mit regelmäßigem Training ...“ Abschließend stellte Bethke klar, dass es über das Ende dieser Saison hinaus bei der VfL-Reserve „gut weitergehen“ werde: „Egal, ob wir in der kommenden Serie in der Landesliga oder in der Bezirksliga antreten, werden wir ein starkes Team zusammenhaben!“