Kreisliga 8: Hetlingen schlägt Moorrege


Bisher fühlte sich Arne Frank im Deichstadion äußerst wohl: „Ich hatte dort vorher noch nie verloren“, sagte Frank, dessen Serie aber am Dienstagabend endete: Im Kreisliga-Nachholspiel musste er als Trainer des Moorreger SV eine 1:2-Niederlage beim Hetlinger MTV hinnehmen. Die Hetlinger hatten von Beginn an ein klares Plus an Ballbesitz: „Wir haben auch immer wieder versucht, das Spiel schnell zu machen ‒ leider haben uns dabei aber die schlechten Platzverhältnisse oftmals einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagte HMTV-Trainer Jonas Hübner. Die Moorreger agierten offensiver, als noch im Hinspiel, als sie die Hetlinger mit 1:0 geschlagen hatten. So hätten die Gäste durchaus in Führung gehen können, als Philip Zink sich über die linke Seite durchgesetzt und scharf in die Mitte gespielt hatte, wo Alexander Bleck den Ball aber aus Nahdistanz nicht über die Linie bugsieren konnte.

Ein klares Übergewicht besaßen jedoch die Hausherren, die in der 25. Minute auch in Führung gingen: Daniel Schröder fand auf der rechten Seite Tim Dreschniol, der freie Bahn hatte; als er den Ball scharf und flach zurück nach innen spielte, verpassten Julian Moldenhauer und dessen Moorreger Bewacher das Spielgerät, aber der eingelaufene Schröder schoss freistehend zum 1:0 ein. Kurz vor der Pause hätten die Hetlinger ihren Vorsprung vergrößern können, als ihnen nach dem Handspiel eines Moorregers ein Freistoß zugesprochen wurde; diesen führte Jan Steffen schnell aus, doch er fand den freistehenden Adnan Kubat nicht. Dies war für Hübner „sinnbildlich für die erste Halbzeit“, in der sein Team zwar „viel wollte, aber kaum etwas gelang“. Aber auch die Gäste hatten noch eine gute Gelegenheit, bei der Lars Alexander Rose aber genau auf HMTV-Torwart Daniel Kleinwort zielte.

Im zweiten Durchgang hatten die Moorreger den Wind im Rücken. Die Partie wurde zunehmend zerfahrener und von vielen Zweikämpfen geprägt. Als MSV-Aushilfskeeper Pascal Brand eine Rechtsflanke von Julian Moldenhauer nicht festhielt, erhöhte der eingerückte Linksverteidiger Marco Bassen auf 2:0. „Ich habe ihm vor dem Spiel gesagt, er solle ,etwas Verrücktes' machen ‒ und er hat Wort gehalten“, freute sich Hübner. In der Schlussphase wurde es aber noch einmal spannend, weil das Moorreger Geburtstagskind Philip Zink einen 35-Meter-Freistoß zum 2:1 versenkte (81.), was vom Wind und dem nicht gut aussehenden Kleinwort begünstigt wurde. Zum Ausgleich reichte es aber nicht mehr. „Wir haben immer wieder engagiert nach vorne gespielt und hätten zur Pause auch schon mit 3:0 führen können ‒ dann wäre sicher nichts mehr angebrannt“, so Hübner, der den Derby-Sieg „vollkommen verdient“ nannte.

Laut Frank verlief das Nachbarschaftsduell „absolut friedlich und fair, was sicher auch daran lag, dass die Tabellen-Konstellation für beide Teams nicht mehr allzu brisant war“. Deshalb kam der MSV-Trainer zu dem Schluss: „In zwei Monaten, wenn die beiden Teams im Eröffnungsspiel des Elbmarsch-Pokals erneut aufeinander treffen, geht es bestimmt mehr zur Sache!“ Dass die Hetlinger mit 2:1 gewannen, nannte Frank „vor allem aufgrund der ersten Halbzeit“, als der HMTV „ein gutes Spiel gemacht“ habe, „verdient“. Allerdings war der MSV-Coach auch mit der Leistung seines Teams „nicht unzufrieden“ und betonte: „Angesichts der personellen Voraussetzungen haben wir uns gut aus der Affäre gezogen!“ Ein Sonderlob erhielten Aushilfstorwart Pascal Brandt und Jonas Kaiser.

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