
Der TuS Hemdingen-Bilsen hat in der Rückrunde in der Kreisliga 8 erst ein Spiel verloren und am Sonntag einmal mehr seine hervorragende Form unter Beweis gestellt: Der letztjährige Neuling gewann mit 3:2 beim Heidgrabener SV und vermasselte dem Tabellen-Zweiten damit den vorzeitigen Aufstieg in die Bezirksliga West, den die Vizemeisterschaft aufgrund des vergleichsweise guten Punktequotienten wohl bedeuten würde. Damit leisteten die Hemdinger nicht nur ihrem Nachbarn 1. FC Quickborn, der nun als Spitzenreiter drei Punkte vor Heidgraben liegt, wertvolle Hilfe im Titelrennen, sondern sorgten auch dafür, dass der Rang-Dritte Heidgrabener SV weiterhin auf den zweiten Platz hoffen kann.
Philippe Schümann hätte die Heidgrabener beinahe schon in der dritten Minute in Führung gebracht, doch er scheiterte am sensationell reagierenden TuS-Torwart Vincent Driessen. Kurz darauf trafen stattdessen die Gäste: Onur Gergin verwertete eine Linksflanke zum 0:1 (6.). „Wir sind aber gut in die Partie zurückgekommen“, frohlockte HSV-Coach Ove Hinrichsen angesichts der Tatsache, dass Dennis Malysz frei auf Driessen zulief und zum 1:1 egalisierte (12.). Mit der Einstellung seines Teams in der ersten Halbzeit war Hinrichsen „zufrieden“. Der Trainer monierte allerdings, dass zu oft und schnell lange Pässe gespielt wurden: „Dadurch haben wir die Bälle, die wir gut erobert haben, zu schnell wieder verloren!“ Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs scheiterte Schümann am erneut prächtig parierenden Driessen, der den Flachschuss mit einer Hand aus dem Eck fischte (48.). Den daraus resultierenden Eckstoß von Tim Siebels nickte Lukas Lübberstedt aber per Hinterkopf zum 2:1 ins lange Eck (49.). „Da hatten wir Oberwasser und haben über eine längere Zeit keine Hemdinger Torchance zugelassen“, berichtete Hinrichsen.
Doch die Gäste kamen noch einmal in die Partie zurück. Nach einem Eckstoß, den Torben Mohr von der rechten Seite herein schlug, behauptete sich der aufgerückte Mike Wasielewski resolut im Luftkampf mit HSV-Kapitän Fabian Doell und der Ball schlug im Netz ein. Der auf der eigenen Torlinie stehende Heidgrabener Manuel Maresch konnte das Spielgerät auch, weil ihn ein nachsetzender Hemdinger irritierte, nicht mehr klären (75.). „Daraufhin haben wir die nötige Kompaktheit verloren“, gab Hinrichsen zu. Als die Heim-Elf einen Ball nicht richtig annahm, trugen die Gäste einen schnellen Gegenangriff vor und Henning Holstein schob von halblinks aus zum 2:3 ein (80.). „In der Schlussphase haben wir zwar noch einmal alles versucht, aber kein Glück im Abschluss mehr gehabt“, so Hinrichsen, der in Driessen den besten Mann auf dem Platz sah und Malysz als besten Heidgrabener lobte. Die Hemdinger, die von zahlreichen Anhängern begleitet worden waren, feierten ihren Auswärtssieg ausgelassen.
Dass dem „kleinen HSV“ durch das zeitgleiche 2:2-Unentschieden des Tabellen-Dritten Kummerfeld beim Hetlinger MTV bereits ein Remis zur Sicherung des zweiten Platzes genügt hätte, nannte Hinrichsen „besonders bitter“. Nun ist die Konstellation so, dass es am Sonntag, 22. Mai ein echtes „Aufstiegs-Endspiel“ gibt: Die Heidgrabener dürfen dabei in Kummerfeld mit höchstens einem Tor Differenz verlieren, um Vizemeister zu werden. Gewinnen die Kummerfelder mit mindestens zwei Treffern Abstand, sind sie Vizemeister.