
Ein etwas mulmiges Gefühl beschlich Dirk Kahl, als er am Freitagabend vor dem Anpfiff auf die Aufstellung des FC Union Tornesch II, den sein SC Pinneberg zum Auftakt des siebten Spieltages der Kreisliga 8 empfing, schaute. „Da sind einige Spieler dabei, die auch schon zum Kader der Ersten Mannschaft gehört haben“, stellte Kahl fest. Davon ließen sich die Kreisstädter aber nicht beirren, sondern feierten einen 4:1-Sieg. Direkt nach dem Spiel machte sich Kahl auf den Weg nach Berlin, wo er das Wochenende verbrachte.
Aus der Hauptstadt übermittelte Kahl folgende Stellungnahme zum fünften Saisonsieg: „Aus meiner Sicht war der Sieg absolut verdient.“ An der Raa wurde auf dem Grandplatz gekickt, da nur er über Flutlicht verfügt. Am Anfang tasteten sich die beiden Teams vornehmlich im Mittelfeld ab, ehe die Hausherren gleich ihre erste Gelegenheit zum Führungstor nutzten: Rene Strüven gelang nach einem Freistoß, der noch verlängert wurde, das 1:0 (12. Minute). In der Folge vergaben zweimal Kubilay Özen sowie Sebastian Rose die ersten nennenswerten Gäste-Chancen, ehe Rose im zweiten Anlauf nach guter Vorarbeit von Patrick Stahnke zum 1:1 egalisierte (29.). Willmer (31.) sowie erneut Rose, der per 17-Meter-Freistoß an SCP-Keeper Thomas Pohl scheiterte (38.), verpassten die Gäste-Führung. Stattdessen erzielte Christian Koster nach einem Einwurf und einer Flanke das 2:1 für die Pinneberger (43.). Dirk Augustin, Betreuer der Union-Reserve, stöhnte: „Eigentlich hätten wir zur Pause führen müssen, denn wir waren besser.“ Kahl räumte ein: „In der ersten Halbzeit hatten wir, speziell nach dem Ausgleich, noch Probleme mit den Torneschern ...“
Nach dem Seitenwechsel konnten Rose und Cass Marcks, der neben Kai Fröhlich sowie Björn Petersen eine der drei Liga-Leihgaben war, weitere gute Gäste-Möglichkeiten nicht nutzen. Effizienter blieben die Hausherren: Fabian Tiede erhöhte nach einem guten Spielzug auf 3:1 (72.). Und nachdem ein Pinneberger einen Schuss von Akin Ayten noch auf der eigenen Torlinie abgewehrt hatte, gelang erneut Christian Koster nach einem weiteren schönen SCP-Angriff gar das 4:1 (77.). In der Schlussphase zeigte der eigentliche Tornescher Feldspieler Jan Stelter, der aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls der etatmäßigen Torhüter André Lambert und Tim Fröhlich das Union-Gehäuse hütete, noch einige starke Paraden. „Er hat seine Sache gut gemacht“, lobte Eugen Knoll den Aushilfskeeper. Als Ursache für die vierte Saisonniederlage machte der FCU-Coach die schlechte Chancenverwertung aus: „Die Pinneberger waren viel effizienter, aber ihr Sieg ist um zwei Tore zu hoch ausgefallen ‒ es wäre durchaus ein Unentschieden drin gewesen.“ Kahls Schlussfazit lautete: „Die zweite Halbzeit war grundsätzlich in Ordnung, aber noch mit Luft nach oben.“