
Weil am Sonntag sowohl der Grand- als auch der Rasenplatz im Sportzentrum Hemdingen unbespielbar war, empfing der TuS Hemdingen-Bilsen den Heidgrabener SV zu einer seit dem 14. und vorletzten Hinrunden-Spieltag der Kreisliga 8 offenen Nachholpartie auf dem Rasenplatz an der Dorfstraße in Bilsen. Dort musste das Team von TuS-Trainer Patrick Kinastowski, das aus seinen vorherigen fünf Heimspielen starke 13 von möglichen 15 Punkten geholt hatte, am Ende eine glatte 0:3-Niederlage hinnehmen.
Auf einem Platz, der schnell tief wurde und hohen Rasen hatte, entwickelte sich eine über 90 Minuten kampfbetonte Partie. „Weil wir es von unserem Kunstrasenplatz anders gewohnt sind, waren wir in einigen Situationen schneller als der Ball“, sagte HSV-Coach Ove Hinrichsen. In der Anfangsphase gab es einige Halbchancen auf beiden Seiten. In der 20. Minute gingen die Gäste schließlich in Führung: Julian Hansen spielte zu Jesse Jacobsen, dessen Steilpass auf der rechten Seite Philippe Schümann zum 1:0 ins lange Eck einschob (20.). Die Hausherren hätten ausgleichen können, doch speziell Carsten Bätge vergab sowohl vor als auch nach der Pause einige gute Kopfballgelegenheiten. „Wir müssen uns bei unserem Torwart Krystof Barth bedanken, der mehrmals stark gehalten hat“, betonte Hinrichsen.
Während die Hemdinger also unter ihrem Chancenwucher litten, glänzten die Heidgrabener mit der Effizienz, die ihnen in den letzten Wochen gefehlt hatte: „Wir haben von vier Möglichkeiten drei genutzt“, zählte Hinrichsen auf. Das 0:2 fiel in der 57. Minute, als die TuS-Abwehr einen Ball zu kurz abwehrte; so kam Dennis Malysz vor der Strafraumgrenze an das Spielgerät, ließ geschickt mehrere Gegenspieler aussteigen und schoss dann freistehend vor Keeper Driessen ein. Sogar 0:3 hieß es, als der Heidgrabener Tim Siebels an der Mittellinie ein Kopfballduell gewann; so gelangte die Kugel zu Alexander Martin, der von rechts einen Diagonalpass genau in den Lauf von Schümann spielte, der erneut freie Bahn und den Endstand herstellte (75.). „Das Ergebnis hört sich deutlicher an, als der Spielverlauf es war“, gab Hinrichsen zu.
Bereits in der neunten Minute hatte es eine sehr unschöne Szene gegeben: Der Heidgrabener Mark Zipp wurde, nachdem er einen Ball auf der Torauslinie gerade noch erwischt und von links nach innen geflankt hatte, im Zweikampf geschubst und prallte gegen einen angrenzenden Ballfangzaun. Glücklicherweise mehr mit der Schulter als mit dem Kopf ‒ trotzdem erlitt Zipp eine klaffende Platzwunde am Hinterkopf. Blutüberströmt und gestützt von Mitspielern, wartete Zipp in einer an den Platz in Bilsen angrenzenden Bushaltestelle auf den Krankenwagen, der ihn ins Krankenhaus fuhr. „Dort wurde die Wunde mit fünf Stichen genäht und es geht Zipp den Umständen entsprechend gut“, atmete Hinrichsen durch. Auch über den Sieg freute sich der HSV-Coach natürlich: „Das war ein guter Jahresabschluss!“
Dagegen ärgerten sich die Hemdinger, deren Saison-Bilanz mit sieben Siegen, zwei Unentschieden und sieben Niederlagen nun wieder ausgeglichen ist: „Wie konnte man dieses Spiel eigentlich mit 0:3 verlieren“, lautete die Überschrift des Spielberichtes, der anschließend auf der facebook-Seite von Hemdingen-Bilsen veröffentlicht wurde. Zudem wurde dort folgendes Fazit gezogen: „Nach dem Spiel waren sich Alle einig, eigentlich darfst du so ein Spiel nie und nimmer verlieren, aber so ist Fußball. Der Eine nutzt die Gelegenheiten, der Andere hätte wahrscheinlich heute noch spielen können und hätte das Tor nicht gemacht. Aber wir konnten erneut spielerisch gegen ein Spitzenteam mithalten, das ist sehr positiv. Am Freitag wartet nun noch der schwere Gang nach Rugenbergen, personell pfeifen wir jetzt schon aus dem letzten Loch, aber Jungs einmal noch Gas geben, dann ist erst mal Weihnachten und Zeit zum erholen.“