
Als Ingo Jopp noch die SV Lieth in der Landesliga trainierte, betreute Nils Hammermann die SVL-Reserve. Am Sonntag trafen sie im Rahmen des neunten Spieltages der Kreisliga 8 als Gegner aufeinander und nachdem Hammermanns Holsatia/Elmshorner MTV II mit 3:2 gegen Jopps TSV Heist gewonnen hatte, wählte Hammermann gegenüber seinem Trainerkollegen überaus ehrliche und aufmunternde Worte: „Wir haben sehr glücklich und unverdient gewonnen ‒ ihr hättet nur eure guten Torchancen nutzen müssen, um den Sack zuzumachen ...“ Auch gegenüber dem Heistmer Linksaußen Fabian Hlede, der in der Nachspielzeit für sein Team zumindest noch hätte ausgleichen können, fand Hammermann tröstende Worte. Jopp haderte derweil: „Wir haben wirklich sehr gut gespielt, stehen aber wieder mit leeren Händen da.“ Der TSV-Trainer attestierte seinem Team „spielerisch, läuferisch und kämpferisch eine überragende Leistung“ und machte „die schlechte Chancenverwertung als einziges Manko“ aus.
Nach einem fünfminütigen Abtasten gaben die Hausherren den ersten Torschuss ab, ehe die „Heistmer Jungs“ das Kommando übernahmen. Und in der siebten Minute gingen sie bereits in Führung: Nach einem Doppelpass mit Hlede steckte Heiko Jedamski den Ball durch zu Jan-Luca Bruckmann, der alleine auf Holsatia-Keeper Sebastian Schlothauer zulief und an ihm vorbei zum 0:1 einschob. In der Folge scheiterte Hannes Grossmann nach einer Bruckmann-Rechtsflanke und einem Pass von Simon Reinecke jeweils am stark reagierenden Schlothauer (10., 12. Minute), ehe ein Schuss der Krückaustädter auf der Latte des Gäste-Gehäuses landete (19.). Als sich die Heistmer im Zentrum einen Ballverlust leisteten, spielte Philipp Kölln einen Steilpass zu Daniel Krohn, der zum 1:1 einschob (26.).
Aber die Gäste gingen zügig wieder in Front: Einen Abschlag von TSV-Torwart Sebastian Münster verlängerte Moritz Grossmann per Kopf zu Bruckmann, der erneut freie Bahn hatte und den Ball aus 15 Metern zum 1:2 unter die Latte jagte (33.). Die Pausen-Führung der Heistmer hätte höher ausfallen können, da Bruckmann kurz darauf eine Rechtsflanke von Patrick Goldmann per Hacke an die Latte lenkte, Hledes Nachschuss ebenfalls an den Querbalken ging (35.) und nach einer „Notbremse“ an Moritz Grossmann, die Schiedsrichter Uwe Silvester (vom SC Ellerau) zum Ärger der Gäste nicht mit „Rot“ ahndete, Jedamskis Freistoß knapp über die Latte strich (41.). Nach dem Seitenwechsel versuchte Jedamski, den zu weit vor seinem Tor stehenden Schlothauer per 50-Meter-Freistoß zu überlisten, doch der Ball flog knapp vorbei (46.). Nach einem 25-Meter-Lattenschuss der Holsaten (55.) wurde auf der Gegenseite Jedamski 40 Meter vor dem Tor vom weit heraus geeilten Schlothauer gelegt ‒ erneut ließ Silvester die mögliche Rote Karte stecken.
„Aus dem Nichts“, so Jopp, kam die Heim-Elf in der 75. Minute zum 2:2-Ausgleich: Einen Freistoß von Hendrik Kölln köpfte der großgewachsene Tim Peters per Bogenlampe in die lange Ecke. „Diese Situation war schwer zu verteidigen“, stellte Jopp fest. Nachdem TSV-Stürmer Moritz Grossmann zwei weitere Chancen vergeben hatte (83., 84.), gab es in der 90. Minute erneut einen Freistoß für die Hausherren: Den aus dem linken Halbfeld hoch in den Gäste-Strafraum geschlagenen Ball verlängerte Peters per Kopf und Nils Witt erwischte ihn dann mit seiner Stirn so, dass er in hohem Bogen über Sebastian Münster hinweg zum 3:2 in das lange Eck flog (90.). Auch Hammermann sprintete zur Jubeltraube der Holsatia-Spieler, die sich anschließend an der Eckfahne bildete. In der Nachspielzeit hätte Hlede nach einem Abwehrfehler der Holsaten (Schlothauer kam heraus, aber Maximilian Peldszus köpfte den Ball vor dem fangbereiten Keeper zur Seite weg) noch ausgleichen können, doch er schlenzte den Ball knapp über die Latte (93.).