
Nachdem der Glashütter SV II seine ersten vier Saisonspiele in der Kreisliga 8 allesamt verloren hatte, überraschte er am 27. August mit einem 1:0-Sieg gegen den diesjährigen Bezirksliga-Absteiger TSV Sparrieshoop. Diesem Husarenstreich konnten die Glashütter aber keinen weiteren Schritt in die richtige Richtung folgen lassen: Anstatt den Sprung auf das rettende Ufer zu schaffen, kassierte die GSV-Reserve am Sonntag eine klare 2:6-Pleite beim TSV Heist, der damit seinen zweiten Saisonsieg feierte und seinen neunten Tabellenrang in der Kreisliga 8 untermauerte, während die Glashütter als Drittletzter auf einem Abstiegsplatz verharren.
An der Hamburger Straße tasteten sich die beiden Teams kurz ab, ehe die Hausherren bereits in der sechsten Minute in Führung gingen: Marc Richert legte den Ball von halbrechts perfekt ab in die Mitte, wo Hannes Grossmann aus sechs Metern per Direktabnahme in die kurze Ecke einschoss. Im direkten Gegenzug schnupperten die Gäste am Ausgleich, doch einen 15-Meter-Schuss parierte TSV-Torwart Kevin Krepele stark. In der Folge sah der Heistmer Coach Ingo Jopp, wie sein Team einige Großchancen ungenutzt verstreichen ließ: Hannes Grossmann lupfte nach einem Pass seines Bruders Moritz Grossmann knapp am Ziel vorbei (17. Minute), Richert verfehlte nach einem Konter über Heiko Jedamski und Jan-Luca Bruckmann das lange Eck (29.) ‒ und dann strich Hannes Grossmanns Direktabnahme nach einer Balleroberung von Richert und dessen Linksflanke hauchdünn über die Latte (41.).
Kurz vor der Pause legten die Hausherren dann aber das zweite Tor nach: Jedamski eroberte einen Ball in der gegnerischen Spielfeldhälfte stark und passte in die Tiefe zu Bruckmann, der zum 2:0 in das lange Eck vollendete (45.). Und kurz nach dem Seitenwechsel kam es noch besser für die Heim-Elf: GSV-Keeper Jonas Büch nahm, als Hannes Grossmann ihn anlief, einen Rückpass mit den Händen auf. Schiedsrichter Klaus Gogarten (vom SV St. Georg), der die zweite Halbzeit erst um 16.06 Uhr angepfiffen hatte, entschied auf indirekten Freistoß für die Heistmer ‒ und den von Simon Reinecke angetippten Ball schlenzte Fabian Hlede gefühlvoll um die Glashütter Abwehrmauer herum halbhoch in die rechte Ecke (48./Foto). „Das war schon der zweite indirekte Freistoß in dieser Saison, den Hlede nicht mit Gewalt, sondern mit Gefühl verwandelt hat“, lobte Jopp seinen Kunstschützen.
Ein Treffer der Marke „Tor des Monats“ gelang in der 60. Minute Reinecke: Nach einem Pass von Marcel Mähl marschierte Reinecke mit dem Ball am Fuß in der eigenen Spielfeldhälfte los, ließ fünf Gäste-Akteure aussteigen und schob schließlich von halblinks aus zum 4:0 in die lange Ecke ein. „Das war ein herrlicher Alleingang über fast 50 Meter“, sagte Jopp begeistert. Gar nicht gefiel dem Coach allerdings, dass sein Team anschließend „etwas die Ordnung“ verlor, was der eingewechselte Glashütter Fatih Demirbag nutzte, um nach einem Einwurf freistehend zum 4:1 einzuköpfen (64.). Nach dem folgenden Anstoß setzte auch Richert zu einem Sololauf an, scheiterte aber an Büch. Kurz darauf köpfte Moritz Grossmann jedoch nach einem Eckstoß zum 5:1 ein (65.). Eine Kopie des zweiten Treffers war das 6:1, als Bruckmann wieder nach einem Jedamski-Pass in die Schnittstelle der Gäste-Abwehr aus zehn Metern in die lange Ecke einschob (67.).
GSV-Trainer Rene Glau konnte sich immerhin darüber freuen, dass sein Team bis zum Ende nicht aufgab, sondern es weiter versuchte. Dafür wurden die Gäste mit einem zweiten Treffer belohnt: Als TSV-Verteidiger Mähl eine Flanke der Reserve zu kurz abwehrte, jagte Mustafa Ulas den Ball brachial zum 6:2 unter die Latte, was ebenfalls ein sehr sehenswerter Treffer war (76.). Zugleich war dies der Endstand, weil Richert nach einem langen Pass nur den Außenpfosten traf (79.). „Aufgrund der vielen Torchancen, die wir uns erspielen konnten, haben wir auch in der Höhe verdient gewonnen“, sagte Jopp, der mit Verweis auf die vielen guten Chancen auf beiden Seiten zu dem Schluss kam, dass „auch ein 8:4 als Endergebnis möglich gewesen“ wäre. Die Glashütter müssen sich am kommenden Sonntag, 10. September zum zweiten Mal in Folge auf eine weite Auswärtsfahrt begeben: Ab 15 Uhr gastieren sie bei Gencler Birligi Elmshorn.