
Mit einem gequälten Lächeln setzte sich Patrick Kinastowski am Sonntag um 16.55 Uhr in Heidgraben in sein Auto. „Ich hätte gerne auf dieses Endspiel verzichtet ‒ aber nun ist es, wie es ist, und für die Zuschauer wird das sicher eine großartige Sache.“ Der TuS Hemdingen-Bilsen, den Kinastowski trainiert, geht nämlich als Spitzenreiter der Kreisliga 8 „nur“ mit einem Zwei-Punkte-Polster auf den Tabellen-Zweiten Heidgrabener SV in den letzten Spieltag, an dem er den „kleinen HSV“ am Sonntag, 27. Mai zum direkten Duell empfängt. „Dann wird es im Sportzentrum Hemdingen sicher etwas voller werden“, vermutete Kinastowski, der unter den Zuschauern weilte, als die Heidgrabener am Sonntag zu ihrem Heim-Ausklang gegen Gencler Birligi Elmshorn mit 4:0 gewannen.
Als gerade einmal sieben Minuten gespielt waren, gingen die Hausherren auf dem Rasenplatz an der Uetersener Straße bereits in Führung: Christoph Ketelhohn schlug aus dem rechten Halbfeld einen schönen Diagonalpass flach in den Rückraum der Viererabwehrkette der Gäste, den Philippe Schümann annahm, Gencler-Keeper Canice Ikenna Adioha ausspielte und zum 1:0 traf. „Wir sind gut in die Partie hineingekommen“, erklärte HSV-Coach Ove Hinrichsen, dessen Elf ihren Vorsprung nach einer knappen halben Stunde ausbaute. Erst hatte Philippe Schümann noch Pech, als sein Freistoß an den Innenpfosten sprang und von dort parallel zur Torlinie entlang rollte (27. Minute). Doch nur eine Zeigerumdrehung später liefen die Akteure der Heim-Elf die Gencler-Spieler gut an: Der erste Elmshorner befreite sich gegen Philippe Schümann noch − beim Pass des nächsten Gäste-Akteurs ging Dennis Lebedinski aber dazwischen, lief mit dem Ball in den Strafraum und traf von halbrechts aus zum 2:0 in die lange Ecke.
„In der Folge fand unser Gegner besser in die Partie hinein“, gab Hinrichsen zu. Zwar kamen die Krückaustädter gegen die sicher stehende HSV-Abwehr zu keinen großen Torchancen, doch hatten sie nun mehr Ballbesitz. Trotzdem fiel kurz vor der Pause das 3:0, als der Heidgrabener Jan-Philip Bätz im Mittelfeld das Spielgerät eroberte und es zu Philippe Schümann durchsteckte, der erneut vollstreckte (42.). „Es war sehr wichtig, dass wir noch vor dem Seitenwechsel das dritte Tor nachgelegt haben − denn dadurch und angesichts der hohen Temperaturen wurde es für Gencler fast unmöglich, noch einmal zurückzukommen“, wusste Hinrichsen. Im zweiten Durchgang leisten sich beide Mannschaften zahlreiche Ballverluste. „Da fehlte uns die nötige Ruhe“, fand Hinrichsen einen Kritikpunkt.
Die Elmshorner versuchten zwar immer wieder, nach vorne zu spielen, doch die Hausherren verwalteten ihren Vorsprung geschickt. In der Schlussminute wurde Christian Kramer nach einem Eckstoß im Gäste-Strafraum geschubst; Schiedsrichter Uwe Silvester (SC Ellerau), der mit nur einem Assistenten angereist war, weshalb kurzfristig der Heidgrabener Tim Lukas Krieg einsprang, pfiff und entschied auf Elfmeter − den Kopfball, den der aufgerückte HSV-Verteidiger Daniel Burmester abgab und der genau unter die Latte gepasst hätte, wehrte ein Gencler-Spieler deshalb mit der Hand ab. Mit dem Strafstoß scheiterte Philippe Schümann flach rechts an Adioha, doch den Abpraller jagte er zum 4:0-Endstand unter die Latte.