Landesliga Hammonia: Knapp gegen die Einbahnstraße


Von Einbahnstraßen-Fußball war das Landesliga-Derby zwischen dem TSV Uetersen und dem Wedeler TSV geprägt. Die Gäste, die als Tabellen-Dritter und klarer Favorit ins Rosenstadion gereist waren, machten das Spiel und hatten zahlreiche große Torchancen. Doch es gab einen Mann, der sich der „Einbahnstraße“ entgegenstellte: TSV-Torwart Christopher Knapp verhinderte mit zahlreichen Glanzparaden, dass die Wedeler in Führung gingen. Und somit hatte der Keeper auch den größten Anteil daran, dass die Uetersener am Ende vollkommen überraschend gewannen und ihre acht Partien andauernde Sieglos-Serie beendeten.

Etwas überraschend rollte der Ball im Rosenstadion, dessen Rasenplatz sehr tief und schon zur Pause richtig übel umgepflügt war, und nicht auf dem Grandplatz an der Jahnstraße. Die Hausherren kamen passabel in die Partie hinein und durch Yannik Kouassi zu einer ersten Chance (zwölfte Minute). Auf der Gegenseite ging ein Drehschuss des Wedelers Aytac Erman knapp am Ziel vorbei (18.). Als der Uetersener Florian Blaedtke einmal einen Eckstoß von rechts aus kurz ausführte, versuchte es Phillip Kuschka mit einer Direktabnahme, die aber deutlich über die Latte sauste (25.). Drei weitere Minuten später wurde Kouassis Schuss von halbrechts aus noch von Sonay Tamay Hayran abgeblockt. Gäste-Keeper Lucas Albracht wurde in der Folge keinen Prüfungen mehr unterzogen, denn die Heim-Elf trat nun eine Stunde lang offensiv quasi nicht mehr in Erscheinung. Dagegen wurde der Druck der Wedeler immer größer und die Uetersener hatten es alleine Knapp zu verdanken, dass sie nicht deutlich in Rückstand gerieten, denn er gewann drei Eins-gegen-Eins-Duelle. Als Mark Hinze von halbrechts aus freie Bahn hatte, blieb Knapp lange stehen und klärte per Fußabwehr (32.). Gegen Dominik Lange, der von halbrechts aus das kurze Eck anvisierte, rettete der Torwart mit seinen Fäusten zur Ecke (35.). Dann glänzte der 23-Jährige gegen Erman wieder mit einer guten Fußabwehr (37.). Das Glück des Tüchtigen hatte Knapp, als Erman schneller als Dennis Weber war, dann aber klar über die Latte zielte (39.).

„In der zweiten Halbzeit änderte sich nichts am Spielverlauf“, berichtete der Uetersener Trainer Peter Ehlers, der „zahlreiche gute Torchancen der Wedeler“ sah, aber keine des eigenen Teams, das sich vornehmlich auf die Abwehrarbeit beschränkte. Doch wie schon eine Woche zuvor beim 0:0 gegen den VfL Pinneberg II (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), so hatten die Wedeler einfach kein Zielwasser getrunken. Jan Eggers scheiterte per Kopf knapp (53.), dann rutschte Manuel Henkel hauchdünn an einer Lange-Flanke vorbei (78.). In der Nachspielzeit kam der eingewechselte Uetersener Kevin Koyro dann an der Grenze des Gäste-Strafraums nach einem langen Pass und einem Kontakt mit zwei Wedelern zu Fall. Schiedsrichter Murat Yilmaz (vom FC Türkiye) entschied auf Elfmeter. „Diesen Strafstoß gibt nicht jeder Referee“, gab Peter Ehlers unumwunden zu. Fakt ist: Philipp Ehlers verwandelte nervenstark zum 1:0 (92.) und unmittelbar danach erfolgte der Abpfiff. Während die Rosenstädter durch ihren ersten Sieg seit dem 16. Oktober 2015 (damals 1:0 beim TuS Germania Schnelsen) auf den neunten Rang kletterten und ihren Vorsprung auf die Abstiegszone auf vier Zähler ausbauten, wuchs für die Wedeler der Rückstand auf den zweitplatzierten TuS Osdorf (sieben Zähler) und den Spitzenreiter TSV Sasel (acht Punkte bei einer mehr ausgetragenen Partie) noch weiter an.

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