
Was war denn da los? Die SV Halstenbek-Rellingen II gewann am Sonntag ein irres Torfestival beim HEBC II mit 7:3 und kletterte damit zum Hinrunden-Abschluss der Bezirksliga West vom 13. auf den elften Rang. Auf dem Reinmüller-Platz setzte das Team von HR-Trainer Stephan Eildermann „von Beginn an auf aggressives Gegenpressing“, wie es auf seiner facebook-Seite hieß. So erzielte Theo Dobberstein nach einer Balleroberung und einem Diagonalpass schon in der sechsten Minute das 0:1. Die Eimsbütteler schlugen schnell zurück, als Shawn Kevin Kuhnert zum 1:1 egalisierte ‒ vergeblich reklamierten die Gäste auf Abseits, Schiedsrichter Matthias Kock (vom HSV Barmbek-Uhlenhorst) erkannte den Treffer an. In der 25. Minute gingen die Halstenbeker wieder in Führung, weil ein 25-Meter-Freistoß von Samir Kabashi an Mit- und Gegenspielern vorbei in das lange Eck des HEBC-Gehäuses segelte. Im Gegenzug verwirkte HR-Akteur Tobias Rohardt einen Elfmeter ‒ so sah es zumindest Kock, während die HR-Verantwortlichen via facebook betonten, dass ihr Akteur „eindeutig den Ball traf“. Weitere Diskussionen erübrigten sich, weil der HEBC-Schütze nur den Pfosten traf.
Rohardt dagegen hatte gut lachen, als er einen weiteren Freistoß, der seinem Team zugesprochen worden war, aus 27-Metern zum 1:3 in das lange Eck verwandelte (30.). Nur sieben Minuten später stand Rohardt wieder im Mittelpunkt, als er einen Konter zum 1:4 abschloss ‒ der Ball wurde zwar noch abgefälscht, aber Kock gab im maßgeblichen DFB-Net Rohardt als Torschützen an. Dies war zugleich der Pausenstand. Im zweiten Durchgang gab es wieder Diskussionen, als HR-Keeper Marcel Köhler einen Ball gefangen hatte, dann aber beim Vorwärtslaufen „von einem HEBC-Spieler gelegt wurde und den Ball aus den Händen verlor“, wie es auf der facebook-Seite seines Teams hieß. Kock pfiff die Szene allerdings nicht ab und Cenk Abdulak schoss zum 2:4 in das verwaiste Gäste-Gehäuse ein (70.). Dass die Halstenbeker deshalb „verärgert und kurz unkonzentriert waren“, wie es auf ihrer facebook-Seite stand, nutzte erneut Abdulak, um nach einem Einwurf und der darauf folgenden Maßflanke freistehend zum 3:4 einzuköpfen (73.), so dass das Reserve-Duell wieder offen war.
Die Partie sei nun „auf der Kippe“ gewesen, stellten auch die HR-Offiziellen via facebook fest. Die Eimsbütteler hofften und drängten anschließend auf den 4:4-Ausgleich, was den Gästen aber Räume zum Kontern eröffnete. Und diese nutzten sie weidlich aus: Marco Müller schnürte innerhalb von sieben Minuten einen lupenreinen Hattrick: Er traf erst nach einem schnellen Gegenzug (83.), dann nach einem Einwurf von Florian Blank und einem perfekten Pass von Bjarne Henkel (85.) sowie schließlich, nachdem er selbst den Ball von einem HEBC-Verteidiger erobert hatte (89.). So kam es zum verrückten 3:7-Endergebnis und die HR-Verantwortlichen freuten sich auf ihrer facebook-Seite über einen starken Auftritt und „ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf“.