
An der Ottenser Kreuzkirche wird neuerdings nicht mehr auf Grand, sondern auf Kunstrasen gekickt (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Am Sonntag musste der FC Teutonia 05 aber noch einmal auf Grand antreten, denn die bereits seit dem elften (!) Spieltag, der eigentlich schon Mitte Oktober 2015 ausgetragen werden sollte, offene Nachholpartie bei der SV Halstenbek-Rellingen fand auf dem Grandplatz am Thesdorfer Weg statt. Ihren Jacob-Thode-Rasenplatz wollten die HR-Verantwortlichen für das anschließende Oberliga-Spiel ihrer Ersten Mannschaft (2:2 gegen den SV Curslack-Neuengamme; SportNord berichtete) schonen.
Die HR-Reserve, die eine Woche zuvor bereits ihr Nachholspie beim SV Eidelstedt mit 2:1 gewonnen hatte, erwischte den besseren Beginn. „Wir haben sehr viele Zweikämpfe geführt und sie größtenteils auch gewonnen“, berichtete Manuel Kaladic, Coach der HR-Reserve. Mit einem Doppelschlag gingen die Hausherren in Führung: Dem 1:0 von Ole Sievertsen (24.) ließ Henry Laurence Wankel nämlich nur vier Minuten später das 2:0 folgen, indem er einen Eckstoß direkt verwandelte ‒ Teutonias Torwart Semir Svraka sah dabei naturgemäß gar nicht gut aus. Frank Saaba sorgte für neue Hoffnung bei den Gäste, als er zum 2:1-Pausenstand verkürzte (38.). „Bei dem Gegentor waren wir viel zu unsortiert“, ärgerte sich Kaladic. Nach dem Seitenwechsel machte die HR-Reserve aber schnell wieder Nägel mit Köpfen: Zwei Treffer innerhalb von zwei Minuten durch Sascha Caldwell (52.) und Nils Matthiessen (53.) sorgten für Klarheit.
Damit war die Entscheidung gefallen, aber die Schlussphase wurde noch farbenfroh und giftig. Vor allem Svraka lieferte sich mehrere „Verbal-Duelle“ mit Zuschauern und sah, nachdem er für einen Halstenbeker die Gelbe Karte gefordert hatte, selbst „Gelb“. Zudem sprach Schiedsrichter Enis Mejahdi (vom TuS Germania Schnelsen) noch drei Platzverweise aus. Als ersten „erwischte“ es Matthiessen, der, bereits verwarnt, in einem Zweikampf zu spät kam und die Gelb-Rote Karte sah (63.). Als sich Wankel in der Schlussphase bei der Ausführung eines Einwurfes nach Mejahdis Geschmack zu viel Zeit ließ, bekam er ebenfalls die Ampelkarte (91.). „Das war überzogen vom Schiedsrichter“, urteilte der unter den Zuschauern weilende Trainer Dirk Kahl, der am Saisonende den FC Roland Wedel verlässt und nach eigenem Bekunden „noch keine neue Aufgabe übernommen“ hat. Schließlich sah Teutonias Cem Müller sogar noch glatt „Rot“ (92.). „Am Ende zählt aber nur der Sieg ‒ und wir haben auch in der Höhe verdient gewonnen“, jubelte Kaladic.