
Das, was der Ersten Mannschaft des Hamburger SV am Sonntag im Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Köln schaffte, nämlich nach einem Rückstand noch ein Unentschieden mitzunehmen, konnte die Dritte Mannschaft der „Rothosen“ sogar noch toppen: Nach zweimaligem Rückstand erreichte die HSV-Dritte ebenfalls am Sonntagnachmittag ein 2:2-Unentschieden beim TSV Uetersen. Mit nun 31 Punkten manifestierte die HSV-Dritte in der Landesliga Hammonia den vierten Platz hinter dem souveränen Spitzen-Trio, während die Rosenstädter im Kampf um den Klassenerhalt auf der Stelle treten: Zwar sind sie nun Tabellen-Zehnter, haben mit 19 Zählern aber nur noch einen Punkt Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. „Wir müssen nicht lange um den heißen Brei drum herum reden: Gegen den HSV haben wir ganz klar zwei Zähler liegengelassen“, ärgerte sich TSV-Trainer Peter Ehlers.
In der 17. Minute gingen die Uetersener erstmals in Führung: Nach einem langen Abschlag von TSV-Torwart Christopher Knapp, der auf dem Posten zwischen den Pfosten den Vorzug vor Timo Herrmann erhielt, verlängerte Jannek Laut den Ball per Kopf, weshalb Kevin Koyro freie Bahn hatte und die Kugel im Gäste-Strafraum über den herausstürzenden HSV-Keeper Jan-Philipp Haerting hinweg zum 1:0 ins Netz lupfte. „Das war ein schöner Treffer“, lobte TSV-Trainer Peter Ehlers den Torschützen, der kurzfristig nur in die Start-Elf gerutscht war, weil Phillip Kuschka nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war, nachdem er sich am Freitag einen Halswirbel ausgerenkt hatte. In einem munteren Duell, in dem sich beide Mannschaften mit offenem Visier bekämpften, kamen die Gäste noch vor der Pause zum Ausgleich: Eine Linksflanke nahm Sören Ostermann mit vollem Risiko direkt und versenkte den Ball zum 1:1 (37.). Mit diesem Ergebnis wurden die Seiten gewechselt.
Im zweiten Durchgang nahmen die Rosenstädter dann die Zügel in die Hand und drängten auf den erneuten Führungstreffer, der in der 59. Minute auch fiel: Nach einem Pass des starken Laut tauchte Marvin Schramm frei vor Haerting auf und vollstreckte eiskalt zum 2:1 (59.). Schramm, der bisher zumeist als Linksverteidiger eingesetzt wurde, agierte wie schon am Donnerstagabend im Testspiel beim 1. FC Quickborn (Kreisliga 8), als er die Uetersener per Doppelpack zum 2:1-Sieg schoss, im offensiven Mittelfeld. In der letzten halben Stunde versäumten es die Uetersener bei mehreren guten Gelegenheiten, den Sack zuzumachen. So hätte Laut nach seinen beiden Torvorlagen auch selbst treffen können, doch aus acht Metern schoss er von rechts aus freistehend am langen Pfosten vorbei. Spätestens in der 83. Minute hätte das 3:1 fallen müssen, als Schramm wie beim 2:1 alleine vor Haerting zum Schuss kam, nun aber am Torwart scheiterte.
Im direkten Gegenzug verletzte sich TSV-Linksverteidiger Kirill Shmakov; den von den Uetersenern zur Behandlung von Shmakov ins Seiten-Aus gespielten Ball warfen die Gäste fair zur Heim-Elf zurück. Dann spielte Mats Lennart Enderle aber einen Rückpass auf Knapp, der den aufspringenden Ball nicht richtig klären konnte, sondern ihn nur rund 30 Meter nach vorne schlug. Die HSV-Dritte passte das Spielgerät daraufhin nach Außen und den ersten Torschuss parierte Knapp noch stark, doch der Nachschuss von Nicola Zeba zappelte zum 2:2-Endstand im Netz (84.). „Das war ein sehr unglückliches Gegentor“, haderte Peter Ehlers und kam zu dem Schluss: „Wenn wir vorher das 3:1 gemacht hätten, wäre der Drops gelutscht gewesen ...“ Doch auch so war der Coach mit dem Auftritt seiner Schützlinge nicht unzufrieden: „In der zweiten Halbzeit waren wir klar die bessere Mannschaft!“ Neben Torwart Knapp erhielten auch Schramm und Jannek Laut ein Sonderlob von ihrem Übungsleiter.