Kreisliga 1: Stellungnahmen nach dem Spielabbruch


Nach den unschönen Vorkommnissen vom vergangenen Dienstagabend in Poppenbüttel (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) gab es leider schon am Sonntag den nächsten Spielabbruch und Polizeieinsatz im Hamburger Amateurbereich. Im Rahmen des dritten Spieltages der Kreisliga 1 wurde die Partie zwischen dem FC Musa 97 und dem FC Neuenfelde kurz vor ihrem eigentlichen Ende beim Stand von 5:4 von Schiedsrichter Onur Sinan Kaya abgebrochen.

Inzwischen haben die Verantwortlichen beider Klubs auf ihrer facebook-Seite jeweils eine Stellungnahme zu den Geschehnissen abgegeben.


Stellungnahme des FC Musa:

„Statement zum Spielabbruch FC Musa 97 gegen FC Neuenfelde

Nach diversen Kommentaren, die zurzeit in der Online-Community verbreitet werden, möchten wir nun ein Statement abgeben.

Das Spiel war sehr aufgebracht mit vielen Fouls und Beleidigungen. Ganz besonders wurde die Nummer elf von Musa beleidigt, da er aramäischer Abstammung ist. Hierzu möchten wir beifügen, dass wir keine politischen Absichten haben und gegen jegliche Gewalt auf dem Platz sind. Man darf seinen Nationalstolz nicht auf dem Platz auslassen, daran appellieren wir an den FC Neuenfelde. Bei uns spielen Türken, Kurden und Aramäer, Albaner und Serben, Russen und Polen, Afrikaner, Deutsche, Christen, Muslime und Orthodoxen gemeinsam und das soll auch so bleiben.

Etwa in der 84. Minute ist der 5:4-Führungstreffer für FC Musa gefallen. Kurz darauf wurden vom FC Musa und dem FC Neuenfelde je ein Spieler mit jeweils Gelb-Rot, total berechtigt, vom Platz verwiesen. Unmittelbar danach sind einige Zuschauer auf den Platz gelaufen und haben sich verbal beleidigt. Das der FC Musa das provoziert hat ist unplausibel und nicht der Wahrheit entsprechend, da wir keinen Grund hatten, bei einer Führung das Spiel kurz vor Schluss abbrechen zu lassen. Der Schiedsrichter war aber von Beleidigungen oder anderen Angriffen nicht betroffen.

Die Polizei wurde von Seitens des FC Musa alarmiert, um für Sicherheit zu garantieren. Der Schiedsrichter wurde von Betreuern und Ordnern sicher zur Kabine begleitet. Ordner waren vor Ort, nur konnten diese bei über 60 Zuschauern nichts ausrichten. Dabei möchten wir hinzufügen, dass viele Zuschauer auch von anderen Vereinen kamen und die Situation genutzt haben, um die Situation mit aufzuwühlen. Diese Akteure haben nicht im Interesse von FC Musa gehandelt. FC Musa hat im Durchschnitt maximal zehn Zuschauer. Wir vertreten keine Nationalität und auch keinen Glauben auf dem Sportplatz, sondern nur den Sport. Wir führen als Vereinsnamen unseren Familiennamen, der hundertprozentig gegen solche Ausschreitungen ist. Die Behauptungen, dass Ausschreitungen beim FC Musa üblich sind, möchten wir auch zurückweisen, da wir seit über zwei Jahren, seitdem wir im Spielbetrieb wieder aktiv sind, keine Auseinandersetzungen hatten. Auch vor dem Sportgericht gab es weder Anklage noch Verhandlungen. Es wird nun das Urteil vom Sportgericht erwartet.“


Stellungnahme des FC Neuenfelde:

„Spielabbruch am Jägerhof
FC Musa gegen FC Neuenfelde

Über das gestrige Spiel ist leider nicht viel Gutes zu berichten. Ein hartes Spiel mit vielen Fouls, was aber immer noch im Rahmen blieb bis zur 80. Minute.

Einige Spieler (Fans) von FC Musa, deren Ziel gar nicht Fußballspielen war. Mit vielen Schimpfwörtern, die gar nicht zum Platz gehören, an FCN-Spieler aber auch an die wenigen FCN-Zuschauer hingerichtet.

Viele aggressive Zuschauer, die gedacht haben, mehrmals wenn es einfach nicht mehr so läuft wie man es haben will, kann man aufs Feld reinlaufen und den Schiedsrichter anpöbeln, FCN-Spieler angreifen.

Wir sind gespannt auf den Bericht vom Schiedsrichter, und der Polizei wo wir aber Hoffnung haben, weil der Schiedsrichter mehrmals auf dem Feld bedroht wurde, von Zuschauern, der am Ende das Spielfeld flüchtig verlassen musste.

Nach dem Abbruch hat der Schiedsrichter sofort das Spielfeld verlassen müssen, aus Angst! Er hatte auch Recht. Nach dem Abbruch wurde FC Musa Anhänger handgreiflich mehrere Fans und Spieler von FC Musa.

Vor der Kabine von FC Neuenfelde wurden unsere Spieler wiedermals von FC Musa Zuschauern bedroht. Man wollte unseren Spielern und dem Schiri Angst einjagen. Zuschauer waren lange vor der Kabine von FC Neuenfelde und haben gewartet, um unseren Spielern Angst einzujagen.

Am Ende musste die Polizei eingreifen, damit es wieder zu Ruhe kommt und die FC Neuenfelde Spieler und die Schiedsrichter die Kabine in Sicherheit verlassen können.

Keine Ordner am Platz. Keiner der für Ruhe und Ordnung sorgte

Unglaublich wie Fans jedes Mal auf den Platz liefen und der Schiedsrichter jedes Mal stoppen musste.“

 Redaktion
Redaktion Artikel