
Die Frage, ob Bernd Haladyn nicht mehr Trainer des SC Pinneberg II sei, konnte Manager Arno Braeger am Sonntag ganz entspannt beantworten: „Doch ‒ er steht nur nicht an der Seitenlinie, weil er auf einer Kur weilt.“ Ohne Haladyn feierte die SCP-Reserve, für die es zuvor ein Unentschieden und eine Niederlage gegeben hatte, mit einem 2:1 gegen den Heidgrabener SV II ihren ersten Saisonsieg. Die HSV-Zweite verlor dagegen nach zuvor zwei Siegen erstmals und ihr Coach Frank Rockel haderte: „Diese Niederlage war sehr ärgerlich, da wir uns selbst geschlagen haben.“
Zunächst deutete an der Raa alles darauf hin, dass der Neuling aus Heidgraben auch sein drittes Saisonspiel gewinnen würde. In der 13. Minute gingen die Gäste in Führung: Lasse Leowald fand auf der linken Seite Joshua Rockel, nach dessen Steilpass Ben Dieckmann in die Mitte flankte, wo Dennis Malysz zum 0:1 einschoss. „Das war wirklich ein herrlicher Spielzug“, lobte Frank Rockel, dessen Schützlinge es allerdings versäumten, ihren Vorsprung auszubauen: „Wir hätten zwei, drei Tore schießen müssen“, wusste der Coach. Dann verwirkte Yannick Schwadtke einen Foulelfmeter und gab auf Nachfrage seines Trainers ehrlich zu, dass er seinen Gegenspieler „getroffen“ habe; den Strafstoß verwandelte Florian Bähr zum 1:1 (23.).
Vor den Augen von SCP-Liga-Coach Dirk Kahl wurde die Zweite Mannschaft der Kreisstädter im zweiten Durchgang immer stärker. Dagegen musste Frank Rockel zugeben: „Wir haben leider komplett den Faden verloren.“ Zwar hätten seine Jungs „gekämpft“, doch habe es „einfach nicht mehr gereicht“, wie der Trainer befand. Die Hausherren stellten die Gäste-Abwehr mit ihren langen Bällen immer wieder vor Probleme ‒ nach einem solchen Pass gelang Pierre Ehlers auch der 2:1-Siegtreffer (66.), der aufgrund des zweiten Durchgangs nicht unverdient fiel. Der Heidgrabener Leowald sah noch die Rote Karte, nachdem er sich mit seinem eigenen Trainer angelegt hatte und kurz darauf zweimal gegen einen Pinneberger nachgetreten haben soll (77.).