Schleswig-Holstein-Liga: Ausgleich nach 97 Minuten


Zum dritten Mal in Folge stand Arne Westphal am Sonntag beim Schleswig-Holstein-Ligisten TuS Hartenholm als Interimstrainer an der Seitenlinie – und erreichte nach zunächst einer Niederlage und einem Sieg nun ein 2:2-Unentschieden gegen den SV Eichede II. „Es war von beiden Teams kein gutes Spiel, was aber auch den miserablen Platzverhältnissen geschuldet war“, analysierte Westphal.

Der Hartenholmer Aushilfstrainer hatte seine Elf vor dem Anpfiff noch einmal auf die besondere Bedeutung von Standardsituationen hingewiesen. Dann war es aber Eichede II, das einen ruhenden Ball zum Führungstor nutzte: Nach einem Eckstoß kam Jan Plate zum Kopfball; diesen konnten die Hartenholmer noch auf der Torlinie abwehren, doch aus dem folgenden Gewühl versenkte Gerrit Schubring den Ball entschlossen zum 0:1. Die Hausherren haderten derweil mit Schiedsrichter Malte Gerhardt (vom Kieler MTV), der ihnen einen Elfmeter verweigerte, als ein SVE-Verteidiger bei einem Laufduell Jannik Holz in die Hacken trat. Kurz nach der Pause kamen die Segeberger aber zum Ausgleich. Eine Flanke von Alexander Meyerfeldt klärten die Gäste nicht entschlossen genug: Kerzengleich schoss der Ball in die Höhe und fiel dann Holz vor die Füße, der einen Direktschuss antäuschte, stattdessen dann aber noch einmal an einem SVE-Verteidiger vorbei ging und zum 1:1 ins lange Eck einschoss. Doch nur drei Minuten später gingen die Gäste wieder in Führung: Maximilian Röbl schlug einen Freistoß in den TuS-Strafraum, drei Hartenholmer blieben stehen und der von links einlaufende Schubring versenkte den Ball gegen die Laufrichtung von TuS-Torwart Christopher Newe zum 1:2. Als Holz im Gäste-Strafraum gelegt (67.) und daraufhin auch verletzt ausgewechselt werden musste, forderten die Hartenholmer erneut vergeblich einen Elfmeter. Weil der Tabellenletzte im Bemühen, irgendwie noch zum Ausgleich zu kommen, fortan offensiver agieren musste, konnte Eichede immer wieder schnelle Konter vortragen.

„Da hätten wir den Sack zumachen müssen“, haderte SVE-Senioren-Fußball-Chef Heino Keiper, nachdem Leo Seiler den Ball freistehend über die Latte gejagt und Edward Adjepong Berchie im Eins-gegen-Eins-Duell mit Newe den Kürzeren gezogen hatte. Nach dem Ablauf der regulären Spielzeit zeigte Referee Gerhardt eine vierminütige Nachspielzeit an. In dieser prallten die beiden SVE-Akteure Röbl und Simon Leu dann so unglücklich mit ihren Köpfen zusammen, dass sie beide minutenlang behandelt werden mussten. Leu musste sofort passen und Röbl konnte nur benommen weiterspielen, so dass die Gäste in Unterzahl waren (ihr Auswechsel-Kontingent hatten sie bereits erschöpft). In der 97. Minute gab es nach einem Foul von Jacob Rienhoff an Liebert noch einmal einen Freistoß für Hartenholm; diesen schlug Meyerfeldt aus 28 Metern in den Strafraum, wo der Ball immer länger wurde und an Freund und Feind vorbei im langen Eck einschlug – SVE-Keeper Julian Barkmann, bis zum Sommer 2013 noch für den Hartenholmer Nachbarn SV Todesfelde am Ball, gab dabei keine gute Figur ab. „Der Freistoß ist in die Torwart-Ecke gekommen, den hätte Barkmann halten müssen“, tadelte Keiper und stellte fest: „Wir haben ganz klar zwei Punkte verloren!“ Westphal hielt dagegen: „Natürlich hatten wir bei dem späten 2:2 etwas Glück, aber unter dem Strich war es ein gerechtes Ergebnis!“ Übriges: Leu und Röbl wurden von SVE-Co-Trainer Sebastian Ballhausen ins Krankenhaus begleitet, wo sie boch am Sonntagabend eingehend untersucht wurden.

(JSp)

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