Aktuell: HSB-Forderung an den Hamburger Senat


Der Hauptausschuss des Hamburger Sport-Bundes (HSB) forderte in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Fußball-Verband den Hamburger Senat, bestehend aus der Regierungskoalition der SPD und der Grünen, auf, unverzüglich die Verhandlungsgespräche für den Sportfördervertrag wieder aufzunehmen.

Hier der Wortlaut des am Mittwoch vom HSB veröffentlichten Schreibens:


„Gut drei Monate vor dem Ende der Laufzeit des aktuellen Sportfördervertrages ist kein Abschluss eines neuen Vertrages für 2019/2020 in Sicht. Neue Verhandlungstermine wurden seitens des Sportamtes trotz Aufforderung durch den Hamburger Sportbund (HSB) abgelehnt.

Der Hauptausschuss des HSB nimmt diese Haltung des Landessportamtes ‒ gerade vor dem Hintergrund des proklamierten Grundverständnisses einer „Active City“, großzügiger Förderungen von Sportgroßveranstaltungen, hinreichend bestehender Haushaltsmittel und nicht zuletzt einem vom Senat beschlossenen „Wachstumsfaktor“ für städtische Ausgaben ‒ mit Unverständnis zur Kenntnis.

Für den Hauptausschuss ist die Verzögerung der Verhandlung nicht länger hinnehmbar. Der Hauptausschuss fordert den Senat auf, unverzüglich die Verhandlungsgespräche mit HSB und HFV wieder aufzunehmen und im Sinne der begründeten Sportförderbedarfe insbesondere in den Bereichen Leistungssportförderung und institutionelle Förderung von HSB und HFV hinreichende Mittel zur Verfügung zu stellen.

Der Hauptausschuss hatte in seiner Sitzung am 24. April 2018 substanzielle Nachbesserungen des FHH-Angebotes zum Sportfördervertrag 2019/2020 gefordert. Insgesamt hatte der HSB einen zusätzlichen Finanzierungsbedarf von ca. vier Millionen Euro angemeldet, davon ca. zwei Millionen Euro an Mittelerhöhung gegenüber der bisherigen Förderung im Rahmen des Sportfördervertrages.

Nach der letzten Hauptausschusssitzung am 24. April 2018 hatte die Verhandlungskommission von HSB und Hamburger Fußball-Verband (HFV) eine entsprechende Nachforderung an die FHH / das Landessportamt gestellt. Ein konkretes Angebot wurde jedoch erst Mitte Juli und zunächst über das Hamburger Abendblatt veröffentlicht, bevor schriftliche Mitteilungen des Landessportamtes bei HSB und HFV eingingen. Das FHH-Angebot enthält Nachbesserungen lediglich in Höhe von 575.000 Euro (angebotene Gesamterhöhung 922.000 Euro). Dies wurde nach Prüfung durch die Verhandlungskommission als unzureichend mit der Bitte zurückgewiesen, kurzfristig zu einem weiteren Verhandlungsgespräch zusammenzukommen. Bislang wurde eine Fortführung des Verhandlungsprozesses durch das Landessportamt mehrfach verweigert.

Das Landessportamt hat darauf hingewiesen, dass der bestehende Sportfördervertrag 2017/2018 nicht aufgekündigt ist und dieser bei Nichtabschluss eines neuen Sportfördervertrages mit den bisherigen Förderhöhen auch in 2019 weiter gilt. Der Sportfördervertrag 2017/2018 wurde durch die Hamburgische Bürgerschaft in wichtigen gesellschaftspolitischen Themen um einmalige Mittel ergänzt. Diese sind daher nicht für 2019/2020 gesichert und fallen weg.

Der Hauptausschuss stellt fest, dass dringend notwendige Finanzierungen besonders in den Bereichen Jugendförderung (Kids in die Clubs), Integrationsförderung und vereinseigene Sportinfrastruktur zu einem öffentlichen Kollaps der Hamburger Sportförderung und mithin der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben des organisierten Sports in Hamburg führen werden. Vor dem Hintergrund der politischen Bedeutung der Sportförderung in Hamburg bittet der Hauptausschuss das Präsidium und den Vorstand eindringlich, geeignete öffentlichkeitswirksame Maßnahmen des HSB für den Fall zu entwickeln und umzusetzen, dass die Sportfördervertragsverhandlungen nicht in angemessen kurzer Zeit zu einem akzeptablen Ergebnis geführt werden.“

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