Regionalliga: Ein 2:2, das Lust auf mehr macht


Beste Werbung für den Viertliga-Fußball war am Mittwochabend das Derby der Regionalliga Nord zwischen dem diesjährigen Neuling Eintracht Norderstedt und dem FC St. Pauli II. Die Eintracht-Verantwortlichen hatten vorab für das Edmund-Plambeck-Stadion extra eine „Einlassordnung“ erlassen: Die St. Pauli-Fans durften die Arena nur über den Eingang Scharpenmoor betreten, die Norderstedter Sympathisanten erhielten nur beim Haupteingang Einlass.

Immerhin 943 zahlende Zuschauer kamen und sahen, wie in der Anfangsphase die Gäste auftrumpften. Vor allem der schnelle Felix Drinkuth sorgte für reichlich Wirbel und so war es auch kein Zufall, dass er das frühe Führungstor vorbereitete: Michael Gregoritsch überwand Eintracht-Torwart Johannes Höcker bereits in der zweiten Minute zum 0:1. Die St. Pauli-Reserve ruhte sich keinesfalls auf diesem Vorsprung aus, sondern spielte weiter wunderschönen Offensivfußball. Angriff auf Angriff rollte auf Höckers Gehäuse zu, in dem es zehn Minuten nach dem 0:1 zum zweiten Mal einschlug. Erneut war es Gregoritsch, den der Kiez-Klub für die Saison 2013/2014 vom Erstligisten TSG 1899 Hoffenheim eigentlich für seine Erste Mannschaft ausgeliehen hatte, der nun per Kopf für das 0:2 sorgte. Neben Gregoritsch liefen mit Freistoß-Kunstschütze Sebastian Maier sowie Okan Kurt und Philipp Ziereis insgesamt vier Profi-Leihgaben für St. Pauli II auf.

Nach dem frühen 0:2-Rückstand ließen die Norderstedter aber keinesfalls die Köpfe hängen, sondern erspielten sich ihrerseits eine erste richtig gute Chance: Jan Lüneburg hätte für den schnellen Anschlusstreffer sorgen können, scheiterte aber am hervorragend reagierenden Gäste-Keeper Alkan Tunca (14.). In den folgenden zehn Minuten drängten die Braun-Weißen dann noch auf das 0:3, ehe sie es ab der 25. Minute etwas ruhiger angehen ließen. Die Heim-Elf stand nun auch besser sortiert und attackierte früher. Für Maier war die Partie vorzeitig beendet: Das Geburtstagskind (der Mittelfeldmann wurde am Mittwoch 20 Jahre alt) humpelte mit einer Oberschenkel-Verletzung vom Platz, für ihn kam Mustafa Zazai. Kurz vor der Pause hätte der Norderstedter Jan Mark Schneider auf 1:2 verkürzen können, fand aber ebenfalls in Tunca seinen Meister (44.).

Nach dem Seitenwechsel machten die Hausherren weiter Druck und bekamen einen umstrittenen Elfmeter zugesprochen. Von der Tribüne aus war es schlecht zu beurteilen, ob es ein Foul gab, oder Lasse Schlüter, wie die St. Paulianer immer wieder behaupteten, nur den Ball traf? Fakt ist: Philipp Koch verwandelte den Strafstoß flach links, Tunca hatte sich für die falsche Seite entschieden. Anschließend nahmen die Eintracht-Spieler ihr Herz in die Hand und drängten auf den Ausgleich. Dadurch ergaben sich Räume und zahlreiche Konter-Chancen für St. Pauli II, das jedoch nicht mehr effizient genug agierte. Vor allem „Joker“ Laurynas Kulikas hatte kein Zielwasser getrunken. Und so wurde die Eintracht spät für ihr Anrennen belohnt: Schneider jagte einen Freistoß aus 23 Metern an die Unterkante der Latte, Tunca streckte sich vergeblich und der Ball schlug zum 2:2-Endstand ein (87.).

(JSp)

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