
Weil der Hetlinger MTV in dieser Saison nicht mehr ins Meisterschafts- und Aufstiegsrennen der Kreisliga 8 wird eingreifen können, äußerten einige HMTV-Spieler die Befürchtung, dass die nötige Motivation für die letzten Partien fehlen könnte. Am Mittwochabend war davon aber nichts zu sehen, als die Hetlinger ihre seit dem 15. und letzten Hinrunden-Spieltag offene Nachholpartie gegen den FC Union Tornesch II mit 3:1 gewannen. „Das war eines der besten Spiele unserer Mannschaft“, sagte HMTV-Trainer Jonas Hübner, der lobte: „Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir richtig gute Spielzüge vorgetragen und die gegnerische Abwehr teilweise mit zwei Ballkontakten ausgespielt!“
In der ersten Viertelstunde sah FCU-Spieler Andre Kanwischer im Deichstadion noch „Chancen auf beiden Seiten“. Gerade in den ersten fünf Minuten spielten die Tornescher druckvoll nach vorne und hatten auch danach noch einige gefährliche Standardsituationen. „Dann haben wir aber das Kommando übernommen und immer wieder schön kombiniert ‒ da hat das Zuschauen wirklich Spaß gemacht“, sagte Hübner, der allerdings auch einräumte: „Im gegnerischen Strafraum hatten wir Probleme, uns durchzusetzen!“ So war es mit der Hetlinger Herrlichkeit 16 Meter vor dem Gäste-Gehäuse zunächst vorbei, weil der letzte Pass nicht ankam ‒ bis die Schlussphase der ersten Halbzeit anbrach. Dann steckte Jan Steffen den Ball nach einem Doppelpass mit Maximilian Heilborn direkt durch zu Daniel Schröder, der freistehend zum 1:0 vollstreckte (41.). Und fünf Minuten später war es erneut Schröder, der, nachdem sein erster Schuss noch von der Union-Abwehr abgeblockt worden war, entschlossen nachsetzte und zum 2:0-Pausenstand ins Eck einschoss.
„Diese beiden Tore waren extrem wichtig, denn wenn wir mit einem 0:0 in die Pause gegangen und für unseren hohen Aufwand nicht belohnt worden wären, hätten wir es anschließend sicher schwer gehabt“, wusste Hübner. Im zweiten Durchgang konnten die Hetlinger das bis dahin vorgelegte hohe Tempo nämlich nicht halten. Trotzdem bauten sie nach einem Tornescher Eckstoß mit einem Bilderbuchkonter ihre Führung aus: Julian Moldenhauer, der immer wieder mit starken Pässen glänzte, fand mit einem Ball hinter die Gäste-Abwehr Jan Steffen, dessen scharfe Hereingabe der eingewechselte Philipp Drews in der Mitte aus Nahdistanz zum 3:0 einschoss (68.). „Wenn dieses Tor nicht gefallen wäre, wäre es in der Schlussphase vielleicht noch einmal spannend geworden“, sagte Kanwischer, der, ebenfalls eingewechselt, zum 3:1-Endstand verkürzte, indem er eine Kopfballverlängerung von Sebastian Hammer mit dem Außenrist ins lange Eck beförderte (84.). „Die Hetlinger haben in der letzten Viertelstunde zwar nicht mehr so kompakt gestanden, aber verdient gewonnen“, gab Kanwischer ehrlich zu.