Kreisliga 7: Lebensbeichte und Rückkehr von Klemme


Es war still geworden um Heiko Klemme, nachdem er im Oktober 2016 beim damaligen Nord-Bezirksligisten als Trainer gehen musste (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Am Freitag stellten die Verantwortlichen des TuS Appen den inzwischen 43-Jährigen als neuen Co-Trainer vor. „Nach vielen sehr positiven und intensiven Gesprächen wird er Coach Marcus Jürgensen unterstützen“, hieß es auf der facebook-Seite, auf der Jürgensen selbst wie folgt zitiert wurde: „Klemme und ich kennen und schätzen uns seit Jahren. Wir haben eine erfolgreiche Zeit zusammen beim VfL Pinneberg verbracht. Ich freue mich sehr, dass wir ihn für den TuS gewinnen konnten.“

Klemme selbst, der in der Vergangenheit im Herbst 2007 bereits beim Landesligisten HEBC gearbeitet und anschließend den VfL Pinneberg II (2013) sowie den SC Condor II (2016) zum Aufstieg in die Landesliga geführt hatte, erklärte auf der facebook-Seite seines neuen Vereins: „Es ist in der Vergangenheit einiges nicht optimal verlaufen. Ich habe mit professioneller Hilfe allerdings das härteste Spiel meines Lebens gewonnen.“ Nun würde er „eine unglaubliche Lust verspüren, wieder auf dem Platz zu stehen und mit den Jungs zu arbeiten“, ergänzte der Übungsleiter, der in Hamburg-Eidelstedt lebt.

In einem Interview, das am Freitag auf der facebook-Seite des TuS veröffentlicht wurde, gab es so etwas wie eine Lebensbeichte von Klemme. In Bezug auf seine Entlassung an der Lokstedter Döhrntwiete erklärte er dort: „Durch Ungereimtheiten ist aufgeflogen, dass ich ein Doppelleben geführt habe. Auf der einen Seite der Heiko Klemme, wie man ihn kennt: Locker und immer mal mit einem Spruch auf den Lippen. Auf der anderen Seite der Heiko Klemme, der spielsüchtig war. Ja, Ihr habt richtig gelesen! Als ich dann in Lokstedt völlig zu Recht von meinen Aufgaben freigestellt wurde, war ich nicht mehr derjenige, den man kennt. Ich war völlig am Boden. Ich hatte Suizid-Gedanken und konnte nicht mehr in den Spiegel gucken. Ich habe mich dann dazu entschlossen, mir Hilfe zu suchen und bin zu einer Suchtberatung gegangen. Dort wurde ich verstanden und mir wurde geholfen.“

TuS-Fußball-Abteilungsleiter Sascha Helfenstein, der Jürgensen bisher assistierte, werde sich in Zukunft „auf die strukturelle Weiterentwicklung in Appen konzentrieren“, hieß es auf der facebook-Seite des Klubs vom Almtweg, auf der Helfenstein präzisierte: „Mit der Umsetzung zum Bau des Kunstrasenplatzes und zahlreichen weiteren Aufgaben im Verein, bin ich mehr als gut beschäftigt. Dazu bleibe ich weiter dicht an der Mannschaft.“

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