
„Ich möchte keine Komplimente mehr vom Gegner bekommen, sondern Punkte holen!“ Dies sagte Andrew Langenbacher, Trainer der SV Blankenese II, vor dem Kreisliga-Spiel beim Heidgrabener SV II. Doch seine Bitte wurde (noch?) nicht erhört: Die SVB-Reserve verlor am Freitagabend mit 1:4 ‒ und wurde anschließend von HSV-Coach Frank Rockel ausdrücklich gelobt: „Die Blankeneser haben viel besser gespielt, als ihr Tabellenplatz es vorab vermuten ließ.“ Der Endstand von 4:1 für Heidgraben II sei „zu deutlich ausgefallen“, stellte Frank Rockel zudem klar. „Leider fehlt uns in dieser Saison in den entscheidenden Situationen immer wieder das nötige Quäntchen Glück“, haderte Langenbacher.
So hätten die Gäste am Freitagabend auf dem Kunstrasenplatz an der Uetersener Straße schon in der ersten Minute in Führung gehen können, doch sie scheiterten am gut reagierenden HSV-Keeper Yannik Ersahin. Zehn Minuten später kam Davood Mousavi nach einem Eckstoß von der rechten Seite zum Kopfball, der genau neben dem langen Pfosten ins Netz gesprungen wäre ‒ doch der Heidgrabener Mittelfeldmann Lasse Leowald klärte auf seiner eigenen Torlinie stehend. „Das Glück ist immer mit den Teams, die oben stehen“, bemühte Langenbacher eine alte Fußball-Weisheit, die sich am Freitagabend einmal mehr bestätigte: Als SVB-Torwart Reginald Fosu eine Linksflanke von Dennis Malysz, die lange in der Luft war, fallen ließ, drückte Björn Deinert, der genau darauf spekuliert hatte, aus Nahdistanz zum 1:0 ein (14. Minute).
Als Fosu einen weiteren Ball nach vorne prallen ließ, staubte erneut Deinert ab ‒ 2:0 (22.). Und als sich Deinert dann schön drehte und zum 3:0 einschoss (25.), war sein lupenreiner Hattrick perfekt. Dieses Ergebnis hatte bis zur Pause Bestand. „In der Kabine haben wir uns für die zweite Halbzeit vorgenommen, ruhiger zu spielen“, berichtete Frank Rockel, der es „sehr wichtig“ nannte, dass Ben Dieckmann nach einem perfekten Pass von Torben Seemann in seinen Lauf gleich das 4:0 nachlegte (49.). Lennard Krugmeier verkürzte für die Gäste noch zum 4:1-Endstand (85.). Während die Heidgrabener Reserve damit als Tabellen-Zweiter weiter der ärgste Verfolger des verlustpunktfreien Spitzenreiters SC Union 03 ist, steht Langenbachers Team als Tabellen-13. weiterhin knapp vor der Abstiegszone. „Die Stimmung in unserer Mannschaft ist weiterhin gut und wir blicken positiv in die Zukunft“, versicherte Langenbacher.