
Im Duell des um den Klassenerhalt bangenden VfL 93 und des Titelanwärters Eintracht Lokstedt setzten sich die Favoriten von der Döhrntwiete am Freitagabend klar mit 5:2 durch und ließen so im engen Zweikampf mit dem Eimsbütteler TV nicht locker.
Mit Kampf um den Ligaverbleib hatte das, was der Tabellen-Vorletzte in den ersten 45 Minuten ablieferte rein gar nichts zu tun. Das Team von Trainer Said Farhadi ließ alle guten Tugenden des Fußballs vermissen und stand im Grunde genommen nur Spalier gegen eine Eintracht aus Lokstedt, die unbestritten stark aufspielte, dabei aber von der Passivität und Zweikampfschwäche der Hausherren profitierte.
Nach 16 Spielminuten führten die Gäste bereits mit 2:0. Beide Male hieß der Torschütze Levent Gürcan, der zunächst nach einer Hereingabe von Jan Steinbüchel einen VfL-Stellungsfehler ausnutzte und so ungehindert vollenden konnte (14.) Kurz darauf nutzte er ein Durcheinander in der überfordert wirkenden VfL-Abwehr und bugsierte den Ball nach Vorarbeit von Alexander Gäse knapp über der Grasnarbe per Kopf ins Netz. Es folgten die beiden einzigen Torannäherungen des VfL im ersten Spielabschnitt durch Abschlüsse von Marius Dickmann und Benjamin Marschall, die aber ihr Ziel verfehlten (18.). Nur drei Minuten später schlug es erneut im Tor der Gastgeber ein. Für Lokstedts Luis Gleich fühlte sich niemand zuständig. Dieser spazierte durch die Abwehr und vollendete gegen den machtlosen Schlussmann Jens Grawe zum 3:0. Ersin Cavus erhöhte nach 42 Minuten aus kurzer Distanz auf 4:0. Mit diesem Pausen-Rückstand waren die Gastgeber noch sehr gut bedient.
VfL-Trainer Farhadi, der nach dem Spiel von „der schlechtesten Halbzeit“ sprach, seitdem er Trainer am Borgweg ist, hatte dann wohl die richtige Ansprache in der Kabine gefunden, denn mit Wiederbeginn der Partie änderte sich das Bild doch sehr. Man musste zwar nach 53 Minuten noch durch einen strammen 16-Meter-Schuss von Cavus das 0:5 schlucken, zeigte dann aber mit wesentlich mehr Einsatzbereitschaft und besserem Zweikampfverhalten, dass man nicht gewillt war, sich vollends abschlachten zu lassen. Nun bestimmten plötzlich die Hausherren die Partie und hatten gegen stark nachlassende Lokstedter auch Chancen. Marschall scheiterte noch am klasse-reagierenden Keeper Jan Giesecke, der zur Ecke klären konnte, die dann durch André Bokalarsky per Kopfball zum 1:5 führte (59.). Vier Minuten darauf vergab Benjamin Marschall eine Riesenchance zum 2:5, das nach weiteren Halbchancen in der 75. Minute durch den eingewechselten Harry Hehlke nach Flanke von Tobias Schmitt dann doch fiel. Lokstedt Trainer Anto Josipovic tat mehrfach lautstark seinen Unmut über das unkonzentriert vorgetragene Spiel seiner Truppe kund, die eigentlich nur noch hinten drin stand und bei Konterversuchen die letzte Entschlossenheit vermissen ließ. Der VfL 93 war jedenfalls bis zum Ende dem dritten Tor näher als Lokstedt dem sechsten.
Am klaren und hochverdienten Sieg der Gäste änderte dies natürlich nichts mehr, denen eine Klasse-Vorstellung in den ersten 45 Minuten reichte.
hvp