
„Vier der letzten Trainingseinheiten sind ausgefallen, und das lag nicht an den Witterungs- oder Platzverhältnissen!“ Mit dieser Aussage begann Kim Neidenberger das Gespräch, in dem es um sein vorzeitiges Ausscheiden beim TSV Seestermüher Marsch II ging. „Nominell haben wir 19 Spieler auf dem Zettel ‒ zum Training sind meistens nur fünf von ihnen gekommen“, ergänzte Neidenberger, der seinen zunächst für das Saisonende geplanten Rücktritt vom Trainerposten der Seestermüher Reserve deshalb bereits in der vergangenen Woche vollzog. „Ich schließe in Kürze meine Trainer-B-Lizenz ab und habe andere Ansprüche, als in der Kreisklasse herum zu dümpeln“, so Neidenberger, der klarstellte: „Ich habe gar nichts gegen die Kreisklasse aber ein bisschen ambitioniert und ernsthaft sollten die Spieler schon bei der Sache sein!“
Der offensichtlich einigen TSV-Spielern fehlende Trainingseifer ist umso unverständlicher, als dass Seestermühe II als Tabellen-Zehnter der Kreisklasse 1 im Frühjahr noch um die Qualifikation für die neue A-Kreisklasse, die der Hamburger Fußball-Verband im Sommer einführt, kämpft. In den vergangenen zweieinhalb Jahren hatte Neidenberger die Seestermüher Reserve, für die er auch als Spieler aktiv war, zusammen mit Maik Richert betreut; ab sofort fungiert Richert wieder als alleinverantwortlicher Coach. „Er bleibt auf jeden Fall bis zum Saisonende ‒ ob und wie es dann für die Zweite Seestermüher Mannschaft weitergeht, wird man sehen“, sagte Neidenberger, der dem TSV und seinem Ex-Team „nur das Beste wünscht“ und klarstellte: „Es wäre sehr schade für den Verein, wenn er keine Zweiten Herren mehr zum Spielbetrieb melden könnte!“
Neidenberger selbst ist nun auf der Suche nach einem neuen Trainer-Engagement für die kommende Saison. „Ich führe momentan Gespräche mit zwei interessanten Vereinen“, verriet er. Der 35-Jährige, der vor seinem Engagement an der Seestermüher Dorfstraße bereits beim TV Haseldorf II und beim Voßlocher SV tätig war, kann sich eine Tätigkeit im Kreis Pinneberg, wo er lebt, sowie im Hamburger Zentrum, wo er arbeitet, vorstellen. „Ich bin zuversichtlich, bald eine neue Aufgabe gefunden zu haben“, so Neidenberger, der Seestermühe II im Sommer 2014 auf den dritten Platz in der Kreisklasse 1 geführt hatte.