
Am Dienstagabend gab es im Viertelfinale des Oddset-Pokals eine echte Sensation! Camlica Genclik, momentan Tabellen-Sechster der Bezirksliga Süd, feierte einen 3:1-Sieg gegen Altona 93, das zwei Klassen höher in der Oberliga Hamburg zurzeit den vierten Rang belegt. Der Außenseiter zeigte auf der Wolfgang-Meyer-Sportanlage eine hervorragende Leistung und schlug den letztjährigen Regionalliga-Absteiger am Ende verdient!
Camlica-Coach Cumhur Cakir war noch nicht einmal sonderlich überrascht vom Triumph seines Teams: „Ich wusste schon vorher, dass wir eine gute Mannschaft haben und, wenn wir auf dem Platz ruhig unser Spiel spielen, auch mit einem zwei Klassen höher spielenden Gegner kein Problem bekommen werden – und meine Spieler waren richtig heiß!“ In der 19. Minute brachte Mario Jurkschat zunächst den Favoriten in Führung (19.), doch nach einem Abwehrfehler der Altonaer glich Soner Ibis postwendend aus (21.). Anschließend machten die Gäste zwar das Spiel, agierten dabei aber erschreckend einfallslos. Auf der Gegenseite hatten die Hausherren gute Chancen, doch 93-Keeper Christian Schau rettete zwei Mal gegen Camlica-Torjäger Kujo Tokovic. „Tokovic musste bis 16 Uhr auf dem Bau arbeiten, weil er wie fast alle anderen Spieler auch nicht früher freibekommen konnte“, nahm Cakir seinem Stürmer die fehlende Zielsicherheit nicht übel.
Der türkische Klub agierte auf dem Grandplatz an der Hagenbeckstraße, wohin etwa hundert 93-Anhänger ihr Team begleitet hatten, weiter überlegt und abwartend und schlug dann in der Schlussphase zwei Mal blitzschnell zu: Zunächst gelang Harun Cagin das 2:1 (87.), und gegen verzweifelt anrennende Altonaer traf Cihan Duman nach einem weiteren Konter in der Nachspielzeit zum 3:1-Endstand. Cakir analysierte: „Die Altonaer haben auch ein gutes Team und alles gegeben, aber wir standen in der Abwehr und im Mittelfeld sehr gut, und sie haben unsere Stürmer unterschätzt: Sie dachten nicht, dass wir da gute und schnelle Spieler haben!“ Da sein Team schon am Donnerstag, 15. April, im Nachholspiel gegen Türk-Birlikspor Pinneberg wieder um Punkte kämpfen muss, war Cakir „sehr froh, dass es keine Verlängerung gab“, und betonte: „Mein Team wollte die Partie in 90 Minuten entscheiden – wir haben auf unsere Chancen gewartet und sie dann eiskalt genutzt!“
Von dem Geld, das Camlica bisher im Oddset-Pokal verdiente, wird die Mannschaft am Saisonende in die Türkei reisen. „Dort werden wir dann mit Alkohol und Frauen ordentlich Spaß haben“, so Cakir. Und welchen Gegner wünscht sich Cakir fürs Halbfinale? „Das ist uns egal“, so der Erfolgstrainer, der betonte: „Unabhängig von unserem nächsten Kontrahenten wollen wir unbedingt ins Endspiel einziehen und würden vor dem Finale, das hoffentlich wieder im Millerntor-Stadion stattfindet, auch ein Trainingslager beziehen!“ Einer von drei möglichen Gegnern in der Vorschlussrunde ist mit dem Oststeinbeker SV ein weiteres Team aus der höchsten Hamburger Spielklasse: Der Oberliga-Achte gewann ebenfalls am Dienstagabend beim Bramfelder SV, dem Tabellen-Zweiten der Landesliga Hansa, mit 2:1. Am Steilshooper Gropiusring traf Florian Blohm doppelt für die Gäste, so dass der eine Treffer von Denis Witte für die Elf von BSV-Coach Michael Noffz zu wenig war.
(JSp)