
Nur anderthalb Wochen, nachdem der Bramfelder SV bekanntgegeben hatte, die Zusammenarbeit mit Trainer Michael Noffz (46) im Sommer 2011 nach dann vier Jahren nicht zu verlängern, steht sein Nachfolger fest: Am Donnerstagabend wurde der Bramfelder Liga-Mannschaft Marcus Fürstenberg (37), der seit dem Sommer 2008 die BSV-Reserve betreut, als zukünftiger Chefcoach vorgestellt. „Ich glaube, die Verantwortlichen hatten mit fünf oder sechs Kandidaten gesprochen“, so Fürstenberg, der betonte: „Ich hatte dabei den kleinen Vorteil, dass ich schon seit knapp drei Jahren in Bramfeld bin und die Verantwortlichen sehen konnten, wie ich als Trainer arbeite ...“ Uwe Herzberg, Bramfelder Fußball-Spartenleiter, erklärte der versammelten Liga-Mannschaft die Verpflichtung von Fürstenberg wie folgt: „Sein Konzept deckt sich mit dem des Vereins!“
Bei aller Freude über die „Beförderung“ an der Ellernreihe fällt es Fürstenberg nicht leicht, die Zweite Mannschaft, die er vom Lemsahler SV kommend im Sommer 2008 neu aufgebaut hatte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), abzugeben: „Meine Spieler haben mir, als sie gestern von meinem Wechsel zur Ersten Mannschaft erfuhren, zwar gratuliert, aber auch etwas wehmütig geschaut – und mir geht es genauso“, so Fürstenberg, der betonte: „Dieses Team ist mein ‚Baby‘, das ich vor knapp drei Jahren neu ins Leben gerufen habe ... Eine der wichtigsten Aufgaben wird es nun sein, einen neuen Trainer für die Zweite Mannschaft zu finden. Mir war es sehr wichtig, dass ich dieser Findungskommission angehöre, und ich habe schon am heutigen Freitagmorgen damit begonnen, meinen eigenen Nachfolger zu suchen!“ Gefragt, ob sein derzeitiger Co-Trainer Rüdiger Tromberg (51) das Reserve-Team übernehmen könnte, entgegnete Fürstenberg: „Da muss man sehen, inwiefern er das möchte!“ Möglich ist auch, dass Fürstenbergs langjähriger Assistent Frank Bartsch, der zuletzt aus familiären Gründen eine einjährige Fußball-Pause eingelegt hatte, im Sommer 2011 nach Bramfeld zurückkehrt.
Fraglich ist für Fürstenberg auch noch, ob er seine neue Mannschaft in der Oberliga Hamburg oder in der Landesliga Hansa übernimmt: „Mein Konzept ist auf beide Ligen ausgerichtet“, so Fürstenberg, der aber zuversichtlich ist: „Die Jungs von der Ersten Mannschaft haben eine gute Vorbereitung gemacht: Sie haben eine Menge getan und sich eine Menge vorgenommen!“ Als Vorletzter hat die Noffz-Elf aber bereits fünf Punkte Rückstand zum rettenden 14. Rang. Um den sofortigen Wiederabstieg zu verhindern, müsste sie nach Fürstenbergs Rechnung „von 16 Spielen neun gewinnen“; Fürstenberg präzisierte: „Natürlich ist das eine schwierige Ausgangssituation – und wenn es nicht zum Klassenerhalt reichen sollte, dann würden wir im nächsten Jahr alles dafür tun, um das wieder zu korrigieren!“ Sprich: Dann wäre die sofortige Rückkehr in die höchste Hamburger Spielklasse das Ziel. Besser sieht es derzeit in der Bezirksliga Nord für die Zweite Mannschaft der Bramfelder aus: Als Rang-Vierter liegt sie zwar acht Punkte hinter dem zweitplatzierten SC Poppenbüttel, hat aber auch noch zwei Partien mehr zu absolvieren. „Wir wollen mindestens wieder so, wie in der Vorsaison, Vizemeister werden“, stellte Fürstenberg klar.
Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr hatte Bramfeld II hinter dem HEBC den zweiten Platz belegt. „In der Aufstiegsrunde haben wir die Nord-Staffel auch gut vertreten“, so Fürstenberg – als Gruppen-Zweiter hinter dem MSV Hamburg verpasste die BSV-Reserve aber knapp den Sprung in die Landesliga. „Dann hatten wir nur fünf Tage Zeit, zu regenerieren, und die Vorbereitung auf die neue Saison war nur fünf Wochen lang, obwohl sie bei mir sonst immer sechs Wochen dauert“, erinnert sich Fürstenberg. Auch, weil einige Spieler dem so hauchdünn verpassten Aufstieg noch hinterher trauerten, wurden aus den ersten drei Partien dieser Saison nur vier Punkte geholt. „Dann haben sich die Jungs aber gesagt, dass sie in dieser Saison nicht schlechter abschneiden wollen als im letzten Jahr“, so Fürstenberg, der aber weiß: „In diesem Jahr gibt es viele starke Rivalen!“ Sein Top-Favorit ist der SC Alstertal-Langenhorn, auch den SC Poppenbüttel („Die haben stark aufgerüstet!“) und TuS Berne schätzt Fürstenberg als starke Gegner ein. „Dennoch ist es mein Ziel, mich mit dem Aufstieg von der Zweiten Mannschaft zu verabschieden – und um dann nicht zwei Landesliga-Teams zu haben, wäre ein Klassenerhalt der Liga-Mannschaft natürlich doppelt wichtig“, so Fürstenberg abschließend.
(JSp)