
Die ersten beiden Ligaspiele hatte Aufsteiger SC Condor II deutlich für sich entscheiden können. Viele selbsternannte Experten rieben sich verwundert die Augen, standen die Raubvögel doch nach zwei Spieltagen auf Platz eins der Tabelle. Es folgte eine 0:4 Schlappe beim SV Nettelnburg/Allermöhe und nun ein 3:5 gegen Oberliga-Absteiger Meiendorfer SV, der seinerseits erst drei Zähler auf dem Punktekonto hatte, jetzt aber nach dem verdienten Sieg ein wenig positiver in die Zukunft blicken kann.
In der ersten halben Stunde verlief die Partie völlig einseitig. Der Meiendorfer SV konnte schalten und walten gegen eine Heimmannschaft, die überhaupt keinen Zugriff fand und folgerichtig nach nur 23 Minuten mit 0:3 im Hintertreffen lag. Domenic Lacroce traf auf Zuspiel von Timo Oschetzki zum 1:0 für die Gäste (6.), die sechs Zeigerumdrehungen später durch einen satten 30-Meter-Schuss von Michael Sara auf 2:0 erhöhten. Ohne Frage ein schöner Strahl des Denkers und Lenkers der Meiendorfer, aber hier sah Condors Keeper Paul Malik schlecht aus, der zur Überraschung vieler Besucher den Vorzug vor Stammkeeper Sven Lund erhalten hatte. Dann wusste sich Condors Innenverteidiger Dennis König gegen den wieselflinken Andrej Blum im eigenen Sechzehner nur mit einem Foul zu helfen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Michael Sara eiskalt zum 3:0 (23.). Danach fast das 4:0; doch diesmal blieb Osman Celik am Torwart hängen (27.). Dann erst erwachten die Hausherren und traten auch offensiv in Aktion. Denis Facklam prüfte Torwart Thorben Joost mit einem Freistoß aus 22 Metern. Die anschließende Ecke erreicht über Umwege Kevin Weber, der sich die Chance nicht nehmen ließ und auf 1:3 verkürzte (34.). Hätten die Gäste ihre Angriffe noch konsequenter zu Ende gespielt, hätten sie zur Pause noch deutlicher vorne liegen können.
Sieben Minuten nach Wiederbeginn ließ Andrej Blum auf der linken Angriffsseite gleich drei Gegenspieler schlecht aussehen und passte dann von der Grundlinie quer auf den mitgelaufenen Cihan Karaman, der mühelos zum 4:1 vollendete. Gleich darauf ein Foulspiel auf der anderen Seite an Nico Weiser. Den schwach geschossenen Elfmeter von Dennis König konnte MSV-Torwart Thorben Joost parieren (54.), war dann aber machtlos, als Marcel Houillon aus kurzer Distanz auf 2:4 verkürzen konnte (66.). Nur drei Minuten später ging das muntere Scheibenschießen weiter. Meiendorf war wieder am Zug und stellte durch Domenic Lacroce den alten Drei-Tore- Abstand wieder her. Der letzte Treffer im Spiel war dann Patrick Gordon vorbehalten, der, von Nico Bodenstedt angespielt, links im Sechzehner zum 3:5 ins lange Toreck traf (73.). Mit deutlich schwindenden Kräften auf beiden Seiten dümpelte das Spiel bis zum Spielende dahin.
Für die Zuschauer eine sicherlich unterhaltsame Partie. Den Trainern, Robin Hüttig bei den Raubvögeln und dem Duo Fatih Ergün und Baris Saglam auf Meiendorfer Seite dürfte allerdings das mangelnde Abwehrverhalten ihrer Kicker einige Kopfschmerzen bereitet haben.
hvp