Oberliga: Vicky gewinnt in Unterzahl


Am 16. Spieltag, der in der Oberliga Hamburg noch nicht der erste der Rückrunde, sondern erst der vorletzte der Hinserie war, hat der SC Victoria Hamburg seine aufsteigende Formkurve erneut unter Beweis gestellt und mit 2:1 beim Niendorfer TSV gewonnen. Die Niendorfer verloren damit nach zuvor drei klaren Siegen in Folge erstmals wieder und auf ihrer facebook-Seite war von „einer unfassbar unnötigen Niederlage“ die Rede. Auf der Internet-Seite der SCV-Kicker hieß es: „Über weite Strecken des Spiels sah es nicht so aus, als könnte der SCV einen Sieg oder zumindest einen Punkt vom Niendorfer Sachsenweg mitnehmen.“ Demnach zogen die Hausherren immer wieder ein aggressives Pressing auf, mit dem sie den Gästen das Leben schwer machten. Wiederholt liefen die Offensivkräfte von „Vicky“ zudem ins Abseits ‒ allen voran Marius Ebbers erwischte es hierbei, weshalb er „Zweifel anmeldete“, wie es auf der Internet-Seite von „Vicky“ hieß.

In einer sehr zweikampfbetonten Partie verhinderte SCV-Keeper Victor Medaiyese mit einer guten Parade, dass die Niendorfer vor der Pause in Führung gingen. Als der zweite Durchgang gerade einmal sechs Minuten alt war, flog Sepehr Nikroo vom Platz: Nachdem er an der Mittellinie mit beiden Beinen in den Niendorfer Simon Windhoff hineingesprungen war, sah er die Rote Karte, die selbst nach Ansicht der SCV-Verantwortlichen „folgerichtig“ war und als „harte aber ebenso korrekte Entscheidung“ von Schiedsrichter Florian Pötter (vom FC Voran Ohe) umschrieben wurde. Die Niendorfer verstärkten daraufhin ihre Offensivbemühungen und erhielten einen Elfmeter, als Medaiyese eine Flanke nicht festhalten konnte und er daraufhin Malte Wilhelm regelwidrig stoppte. Den Strafstoß verwandelte Özden Kocadal zur NTSV-Führung (Medaiyese sprang in die falsche Ecke), die „hochverdient“ war, wie es auf der facebook-Seite hieß (62.).

SCV-Coach Jasmin Bajramovic setzte daraufhin trotz Unterzahl alles auf die Karte Offensive und sorgte mit den Einwechslungen von Marcel Rodrigues und Tarek Abdalla für „frischen Wind“, wie es auf der Internet-Seite von Victoria hieß. Tatsächlich drängten die Gäste fortan auf den Ausgleich und als die Niendorfer Abseitsfalle einmal nicht zuschnappte, hatte „Joker“ Abdalla nach einem langen Pass von Julian Schmidt freie Bahn und schob zum 1:1 ins Eck ein (83.). Kurz darauf herrschte wie im Ergebnis auch bei der Anzahl der Spieler auf dem Feld wieder ein Gleichstand, als NTSV-Akteur Magnus Hartwig wegen wiederholten Foulspiels „Gelb-Rot“ sah (85.). Nun witterten die Gäste ihre Chance darauf, sogar alle drei Punkte vom Sachsenweg entführen zu können. Ein Steilpass von Pascal El-Nemr geriet eigentlich zu lang geraten für Marius Ebbers ‒ Kocadal spielte dann aber einen zu kurzen Rückpass auf seinen Keeper Marcel Kindler, was Ex-Profi Ebbers nutzte, um sich den Ball, zu erlaufen und über Kindler hinweg zum 1:2 ins Netz zu lupfen (89.).

„Ein fast schon verloren geglaubtes Spiel war damit in den letzten Minuten völlig auf den Kopf gestellt worden“, frohlockten die SCV-Verantwortlichen auf ihrer Internet-Seite. In der Nachspielzeit drängte das Heim-Team zwar noch einmal auf den Ausgleich, doch es blieb beim 1:2. Damit konnte der SC Victoria erstmals nach über acht Jahren wieder am Sachsenweg gewinnen (letztmals war dies am 10. August 2008 mit einem 3:2 gelungen).

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