
Die beiden in den letzten Wochen aufstrebenden Teams vom TuS Hamburg und vom ETSV Hamburg verpassten durch das torlose Remis am Freitagabend die Chance, durch einen Sieg noch näher an die Spitzenplätze heranzurücken.
Die Gäste um Trainer Christopher Leitlof hatten den besseren Start ins Spiel. Nach nur drei Minuten hatte Kevin Göde nach einer Linksflanke von Yanneck Schlufter aus 11 Metern zentral die Chance zur Führung. Doch sein Abschluss misslang. Nur zwei Minuten später herrschte im TuS-Strafraum blanke Konfusion, an dessen Ende sich Timo Czech gegen Torwart Kevin Maack behauptete, dann aber von Letztgenanntem regelwidrig am Vollstrecken gehindert wurde. Schiedsrichter Tobias Hillebrand zögerte keinen Moment, zeigte unmissverständlich auf den Punkt und zückte gleichzeitig die fällige Rote Karte für den TuS-Keeper. Dieser machte sich schon auf den Weg zu seiner Bank, als sich der Schiedsrichter-Assistent zu Wort meldete und ein kurzes Gespräch mit dem Referee führte. Daraufhin korrigierte Tobias Hillebrand seine Entscheidung – einige umstehende Beobachter vermuteten, er würde statt der Roten Karte auf Gelb wechseln – und gab zum allgemeinen Erstaunen Freistoß für die Hausherren. Sogar TuS-Trainer Hasan Akgün konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. ETSV-Trainer Christopher Leitlof sprach nach der Partie gar von einer „spielentscheidenden Szene“, womit er sicherlich nicht ganz Unrecht hatte, denn mit einer wahrscheinlichen Führung und dann 85 Minuten in Überzahl wäre es wohl ein ganz anderes Spiel gewesen.
Danach kamen die Gäste einige Minuten von ihrer guten Linie ab und die Hasuherren übernahmen die Initiative, wobei sowohl Niklas Lips als auch Andreas Jerchel gute Chancen im Sechzehener der Gäste ausließen (14./15.). Danach war aber der ETSV wieder am Zug, der bis zur Pause das bessere Spiel zeigte und der 1:0 Führung deutlich näher war als die viel zu passiven Gastgeber. Kevin Göde mit einem Schuss links im Sechzehner, den Torwart Maack mit den Fingerspitzen zur Ecke klären konnte (28.) und Chris Papstein, der eine Rechtsflanke vom stark aufspielenden Mehmet Gür am langen Pfosten über das Tor abschloss (44.) verpassten die durchaus mögliche Halbzeitführung des ETSV.
Der zweite Durchgang war dann überwiegend von intensiv geführten Zweikämpfen im Mittelfeld geprägt, die auf dem schwer bespielbaren Rasenplatz echten Spielfluss nicht aufkommen ließen. Nach einem vermeintlichen Foulspiel an Timo Czech im TuS-Strafraum (47.) forderte die Gäste vehement Elfmeter, wurden aber vom Referee nicht erhört. Sonst passierte wenig. Einen so gerade noch von der Gästeabwehr geblockter Schuss von Andreas Jerchel (65.) beantworteten die Gäste im Gegenzug mit einem Flatterball aus gut 30 Metern von Niklas Lips, mit dem TuS-Torwart Kevin Maack so seine Mühe hatte. In der Schlussviertelstunde dümpelte die Partie bei leichter Überlegenheit der Hausherren mehr oder weniger vor sich hin. Ein Freistoß aus 22 Metern von Tobias Nikolaides sorgte noch einmal für Gefahr. Doch der Schuss strich recht knapp am Gehäuse von Gäste- Keeper Tim Wagener vorbei (81.).
So blieb es beim torlosen Remis, mit dem die Hausherren „besser leben konnten“ als die speziell im ersten Durchgang engagierter aufgetretenen Gäste.
hvp