Landesliga Hammonia: Tunjic mit dem goldenen Tor


Ein Spielausfall schien zu drohen, als am Freitagabend das Flutlicht auf dem Platz 4 des Paul-Hauenschild-Platzes zunächst nicht richtig funktionierte. Schließlich konnte es doch eingeschaltet werden, so dass die Partie zwischen dem Hamburger SV III und dem FC Union Tornesch an der Ulzburger Straße in Norderstedt mit rund zehnminütiger Verspätung begann. Die Tornescher erwischten einen guten Beginn und kamen durch schnelles Umschaltspiel mehrmals zu aussichtsreichen Situationen. In der zwölften Minute traute sich Jan Dostal aber von halbrechts aus nicht, selbst zu schießen, und sein Querpass wurde abgefangen. Kurz darauf versuchte es FCU-Torjäger Björn Dohrn nach einem Schnittstellenpass per Direktabnahme, anstatt den Ball noch einmal mitzunehmen, und schoss hauchdünn vorbei. „Beim Aufwärmen hat er genau solche Bälle dreimal in Folge versenkt“, berichtete FCU-Coach Stefan Dösselmann.

In der Folge zielte auch Jannek Swennosen knapp vorbei (27.) und Dohrn tat es ihm kurz vor der Pause gleich (43.). Auf der Gegenseite vergaben Emre Yasar (26.) und Tim Henkis (45.) aber auch zwei gute HSV-Chancen und nach einem von Union-Verteidiger Phillip Kuschka produzierten Pressschlag sprang der Ball genau in die Arme des Torescher Torhüters Christoph Richter (36.). Die erste Chance nach dem Seitenwechsel gehörte dann wieder den Gästen, als Dohrn den HSV-Keeper Jan-Philipp Haerting anlief und auch an den Ball kam, diesen dann aber knapp am Gehäuse vorbei drückte (46.). „In der Folge hat der HSV das Zentrum gut zugemacht und wir hatten Probleme, ins Spiel zurückzukommen“, gab Dösselmann zu. Dass die „Rothosen“ nach einer guten Stunde in Führung gingen war laut Dösselmann „nicht unverdient, aber von der Entstehung her sehr ärgerlich“. Weil sich eine Flanke mit Effet vom Tor wegdrehte, entschied sich Christoph Richter, nicht zum Ball zu gehen ‒ dadurch konnte Mladen Tunjic freistehend das 1:0 erzielen (62.).

In der Folge agierten die Gäste robuster und kämpften sich wieder in die Partie zurück ‒ doch sie verpassten es, sich selbst mit dem Ausgleich zu belohnen. Dabei gab es in den letzten zehn Minuten gleich vier gute Gelegenheiten, die das 1:1 hätten bringen können, ja müssen. Zunächst versuchte es Dostal gegen den weit vor seinem Gehäuse stehenden Haerting listig mit einem Lupfer von der Mittellinie aus, der aber hauchdünn am Pfosten vorbei ging (80.). Fünf Minuten später wollte Swennosen einen 16-Meter-Freistoß flach verwandeln: „Wenn die Abwehrmauer des HSV hochgesprungen wäre, wäre der Ball reingegangen ‒ aber die Mauer ist stehen geblieben“, so Dösselmann, der betonte: „Aus dieser Freistoßchance hätten wir mehr machen müssen.“ Kurz darauf jagte der eingewechselte Torben Mohr den Ball von links aus 17 Metern knapp über die Latte (87.).

Die letzte Möglichkeit war dann zugleich die beste: Als Tobias Brandt, der nach zweiwöchiger Trainingspause (Urlaub) eingewechselt wurde nach einer schönen Kombination querlegte zu Dohrn, traf dieser aus vier Metern nur den Innenpfosten ‒ alle Tornescher hatten die Torschrei schon auf den Lippen, doch der Ball rollte auf der Torlinie entlang und dann in Haertings Arme. „Da haben Millimeter zum verdienten Ausgleich gefehlt“, haderte Dösselmann. Die HSV-Dritte zog durch ihren dritten Saisonsieg im Klassement an den Torneschern vorbei und liegt mit nun elf Punkten auf dem vierten Platz.

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