
Das Auswärtsspiel beim SC Urania am Sonntagvormittag auf dem Grandplatz am Schützenhof wurde für den TSV Wandsetal zum ersten echten Stolperstein der laufenden Spielzeit. Nach 11 Siegen und einem Remis musste sich der Tabellenführer zum ersten Mal geschlagen geben. Insgesamt fehlte es an der letzten Zielstrebigkeit gegen defensiv bestens eingestellte Hausherren.
Die ersten 15 Minuten verliefen ausgeglichen, ohne echte Vorteile für die eine oder andere Mannschaft. Erst nachdem auf Seiten der Gastgeber Sturmtank Daniel Lingner seine erste Chance rechts im gegnerischen Strafraum mit einem Schuss knapp am langen Eck vorbei ausgelassen hatte, übernahmen die Wandsetaler mehr und mehr die Initiative, wobei aber nicht mehr als zwei, drei halbherzige Schüsse aus der Distanz durch Marco Schneekluth (17.) und Philipp Rössing (23.) heraussprangen. Einen Freistoß von Rössing aus 22 Metern parierte Uranias Keeper Frank Hertwig gut zur Ecke (24.). Auf der anderen Seite machte es aus gleicher Distanz Daniel Lingner zentral vorm Tor besser, um nicht zu sagen fast genial, als er den Ball über die Mauer hinweg im oberen rechten Toreck unterbringen konnte (34.). Mit der 1:0 Führung ging es dann in die Halbzeitpause.
Ein ungeschicktes Foulspiel von Oliver Malmgren gegen den ihn an der rechten Torauslinie bedrängenden Sebastian Gromm veranlasste sechs Minuten nach dem Seitenwechsel Schiedsrichter Patrick Hiebert auf Elfmeter für den TSV Wandsetal zu entscheiden. Philipp Rössing ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte sich zum 1:1. Aber es dauerte nur wenige Minuten bis ein Patzer der TSV-Abwehr ein weiteres Mal Daniel Lingner auf den Plan rief. Er stand links im Sechzehner genau richtig und ließ mit dem 2:1 ins lange Eck seinen Torjägerinstinkt ein weiteres Mal aufblitzen (58.). Der erneute Rückstand führte zu wütenden Angriffen der Gäste, die sich noch lange nicht aufgegeben hatten, sich aber immer wieder in der vielbeinigen Abwehr des SC Urania festliefen. Eine wirklich gute Chance zum Ausgleich vergab Steffen Schwab, als er aus sechs Metern nicht genug Kontrolle unter den Ball brachte und so links neben den Kasten abschloss (70.).
Gerade als es für die Hausherren ein wenig eng zu werden schien, untermauerte Daniel Lingner, dass sein Freistoßtor aus Durchgang Eins kein Zufall war. Wieder trat er zu einem Freistoß aus fast identischer Position an und zirkelte die Kugel wie von einem Magneten begleitet in den rechten oberen Winkel (75.). Die letzten zehn Minuten gehörten dann den Gästen, die alles nach vorne warfen und nach 81 Minuten in Person von Sebastian Gromm, der aus 15 Metern abzog, fast zum Anschlusstreffer gekommen wären. Nur Torwart Frank Hertwig hatte etwas dagegen und vereitelte diese Cahnce mit einer Parade der Sonderklasse. Fünf Minuten vor dem Spielende war aber auch er geschlagen, als Farhad Foroughy aus sechs Metern das 2:3 markieren konnte.
Zu mehr langte es aber für den TSV nicht mehr, der diesmal an einem Gegner scheiterte, der nie die mannschaftliche Grundordnung verlor und in Daniel Lingner den alles überragenden Akteur auf seiner Seite hatte. Nach dem Abpfiff handelte sich Wandsetals Daniel Guth nach wohl unpassenden Worten gegenüber Schiedsrichter Hiebert noch die völlig überflüssige Rote Karte ein.
hvp