Landesliga Hansa: Dersimspor gewinnt bei Condor II


Der 2:1 Sieg von Dersimspor beim Kellerkind SC Condor II war nun schon der sechste Dreier der Schützlinge von Trainer Sven Siebert in Folge. Damit verkürzten sie den Abstand als Tabellen-Zweiter auf Primus Meiendorfer SV, der am Freitagabend 1:1 beim Rahlstedter SC spielte, auf nunmehr sechs Punkte.

Die Zweite des SC Condor übernahm durch ihrer 12. Saisonniederlage mit spärlichen neun Punkten die „Rote Laterne“, die vor dem aktuellen Spieltag noch der FC Elazig Spor trug, der aber nach dem 3:2 Erfolg beim Klub Kosova mit jetzt 10 Punkten Rang 14 erklommen hat.

Die Favoritenrolle war also ausgemacht und so begannen dann auch die Gäste mit sichtlicher Spielfreude und hatten bereits nach zwei Minuten eine sehr gute Möglichkeit durch Sturmspitze Zana Demir, dessen Schuss aus brauchbarer Distanz so gerade noch durch Condors Innenverteidiger Dennis König abgeblockt werden konnte. Weiter ging es mit viel Bewegung und guten Ballstafetten seitens Dersimspor, wobei aber häufig der finale Pass oder der zielgerichtete Abschluss ausblieben. Die Hausherren begannen sich freizuschwimmen, ließen aber in der Vorwärtsbewegung aus einer kompakten Abwehr heraus so einige Wünsche offen. Sicher auch der misslichen Tabellensituation geschuldet verpufften einige Angriffsversuche mit zu viel Hektik und auch Übereifer. Hohe, lange Bälle aus der Abwehr heraus, gingen entweder ins Toraus oder wurden Beute von Dersimspors Innenverteidiger Samed Topuzovic, der mit seinen Nebenleuten so gut wie gar nichts anbrennen ließ. Aber auch die weiterhin dominierenden Gäste versuchten sich häufig im letzten Drittel mit hohen Hereingaben – mehrfach Umut Yildiz als linker Verteidiger – die vom hochaufgeschossenen Oliver Streich beinahe mühelos wieder aus der Box geschädelt wurden.

Als es Dersimspor dann mal mit gefelgtem Flachpassspiel über die linke Seite versuchte, wurde es auch gleich brandgefährlich. Zana Demir legte letztlich von der Grundlinie links zurück auf Hischem Metidji, der dann nur haarscharf am langen Toreck vorbeischoss (32.). Eine wirklich gute Kontergelegenheit des SC Condor nur drei Minuten später erstickte dann bei Drei-gegen Zwei Überzahl einmal mehr an übernervöser Aktion über die linke Angriffsseite. Kurz vor der Pause bot sich den Gästen durch Roberto D’Urso nach Flnke von Umut Yildiz noch eine Torchance am langen Pfosten, wo er aber nicht richtig hinter den Ball kam, um erfolgreich abzuschließen (43.)

Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel belohnte sich Dersimspor dann aber doch mit der 1:0 Führung, Lamin Jawla hatte einen eher ungefährlich wirkenden Ball von links flach in den Strafraum gespielt. Hier patzte dann die bis dahin recht sichere Abwehr und ließ den Ball zum lauernden Hischem Metidji durchrutschen, der dann problemlos an Keeper Sven Lund vorbei ins Tor traf. Dieses Gegentor saß dann erst einmal tief in der angeschlagenen Psyche der Hausherren, die in den sich anschließenden vier Minuten von Glück sagen konnten, dass die Gäste aus Harburg Chance für Chance liegenließen, das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Weder Zana Demir, Samed Topuzovic noch Christopher Mahrt waren in der Lage, den Deckel draufzumachen. Nach ihrem Chancenwucher verkrampften die Gäste und sahen sich plötzlich Fahrt aufnehmenden Raubvögeln gegenüber. Simon Marklin bot sich nach 64 Minuten links im Strafraum der Gäste mit einem Schuss die Chance zu treffen, blieb aber an Keeper Maximilian Hentrich hängen. Auch drei Ecken der Hausherren innerhalb von 120 Sekunden, die aber nichts einbrachten, sorgten für Unruhe im Dersimspor-Strafraum (68./69.).

Nachdem die sich wieder befreienden Gäste eine weitere Chance zum 2:0 durch Metidji gegen den gut reagierenden Sven Lund im Condor-Tor hatten entgehen lassen, führte der schnelle Gegenangriff über die linke Seite zum sich fast schon anbahnenden Ausgleich. Der gerade erst eingewechselte Eduard Kloninger verwertete am langen Pfosten eine präzise Flanke von Kevin Weber zum 1:1 (82.). Doch die Freude der Hausherren wehrte nur zwei Minuten. Grund dafür war eine flache Hereingabe von links durch den wohl fleißigsten Dersimspor-Akteur Umut Yildiz. Der Ball landete ohne Berührung eines anderen Spielers im langen Eck. Keeper Sven Lund wurde durch Joker Marco Löffke die Sicht versperrt und hatte eigentlich keine Chance noch einzugreifen.

So gewann dann also doch der Favorit, der sich das Leben unnötig schwergemacht hatte, letztlich verdient, musste aber tief durchatmen, denn das eigentliche Zustandekommen des siegbringenden Treffers war doch äußerst glücklich.

Ähnlich sah es auch Trainer Sven Siebert nach der Partie, der nicht zu Unrecht die alte Phrase bemühte, als er sagte: „Wenn du oben stehst, dann endet ein Spiel wohl genauso wie heute.“





hvp

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