Bezirksliga Nord: Sperber 3:1 Sieger über Niendorf


Das erste von sage und schreibe fünf Nachholspielen, die der SC Sperber angesammelt hatte, fand nun auf Ausweichplatz an der Neuen Welt im Stadtpark statt. Begeisterung über die Ansetzung auf dem engen Grandplatz kam weder hüben noch drüben auf, aber die Platzbedingungen an sich waren einwandfrei.

Die noch sehr gut positionierten Raubvögel hatten im November kein einziges Spiel absolviert und zuletzt vor zwei Wochen einen 3:0 Sieg beim USC Paloma II gelandet. Die bisherige Überraschungsmannschaft, der Niendorfer TSV III hatte den Trainingsbetrieb bereits eingestellt, da die Austragung ihres bereits 18. Ligaspiels im Grunde wenig wahrscheinlich war. Ähnlich sahen es wohl auch die Hausherren, bei denen beide gelernten Torleute, Marius Piehl und auch Daniel Göbel bereits ihren Urlaub angetreten hatten.

So sah es für den SC Sperber wenig verheißungsvoll aus, zumal mit Benjamin Baarz, der Woche für Woche die Fäden im Mittelfeld zog, ein wirklich wertvoller Feldspieler zwischen die Pfosten ging. Sperbers Ex-Ligamanager Jens Stümpel nahm es recht locker: „Baarz ist gegenüber den anderen immerhin nicht ganz talentfrei“, so seine Worte vor dem Anpfiff der Partie. Stümpel sollte recht behalten, denn Baarz machte seinen Job, den er zuletzt in der Jugend und einmal in der ehemaligen Zweiten ausgeübt hatte, erstaunlich gut.

Nach ereignis- und niveauarmen ersten 25 Minuten, in denen weder Baarz noch sein Niendorfer Gegenüber Stefan Simonsen ernsthaft geprüft wurden, hatten sich die Teams so langsam an das ungewöhnte Geläuf gewöhnt. Niendorfs Matthias Köhler sah sich dann der ersten echten Gelegenheit gegenüber, doch nach guter Ballannahme verstolperte er die Kugel alleine auf den Weg zum Tor. Durchatmen bei Baarz im Tor! (29.).

Eine Minute Später klingelte es dann aber auf der anderen Seite. Simon Flandrin nutzte einen schwachen Abstoß von Stefan Simonsen, nahm die Kugel auf und versenkte die Kugel zum 1:0. Die Freude der Gastgeber währte nur knapp eine Minute. Matthias Köhler überwand den leicht überrascht wirkenden Baarz mit einem satten, aber nicht unhaltbbar wirkenden Schuss aus 17 Metern zum 1:1 Ausgleich. Wenig später fast die Gäste-Führung durch Köhler, der den Ball über Baarz, aber dann auch neben den Kasten setzte (37.). Vier Minuten danach war es Goalgetter Bo-Jannik Gehrke, der Baarz mit einem Schuss nicht überwinden konnte, der kurz darauf gerade noch rechtzeitig außerhalb des Strafraums gegen den anstürmenden Gehrke per Kopf rettete (43.).

Nach der Pause entwickelte sich zunächst ein sehr abwechslungsreiches Spiel . Niendorfs Sechser Timo Schöneberndt verpasste nur knapp aus 17 Metern verdeckt das Tor (53.). Kurz darauf war es Sperbers Erik Bussat, der die Führung auf dem Schädel hatte, aber haarscharf neben das Tor zielte (56.). Niendorfs Marco Körner störte ein eigener Mann, als er aus wenigen Metern den Abschluss suchte (61.). Sperber wurde jedoch allmählich zielstrebiger in seinen Aktionen und zeigte phasenweise gute Spielzüge. So auch in der 69. Minute, als Mathias Bach von rechts flankte und Frank Henniger den Bruchteil einer Sekunde eher als sein Gegenspieler an den Ball kam und zum 2:1 vollendete. Nur drei Minuten später war dann nach einer Flanke von Jan-Philip Hartmann der blitzgefährliche Simon Flandrin zur Stelle und vollendete mit einem Heber über Keeper Simonsen hinweg zum spielentscheidenden 3:1. Davon erholten sich die Gäste nicht mehr und hatten in der Schlussphase Glück, dass Sperber weitere Chancen nicht zu nutzen wusste.

Bis Mitte der zweiten Halbzeit war es ein Spiel auf Augenhöhe, das der SC Sperber dann durch ein Mehr an Einsatz und Willen für sich entscheiden konnte.






hvp

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