Als „sehr angenehm“ empfand Jens Schmanke am Dienstag seinen ersten Arbeitstag beim Tangstedter SV: „20 Spieler sind gekommen“, berichtete der 49-Jährige, der hinzufügte: „Die Energie und auch die Anteilnahme beim Training von außen war überaus positiv.“ Zuvor hatten die TSV-Verantwortlichen Schmanke als neuen Trainer und Nachfolger von Thomas Ahr, von dem sich der Klub in der vergangenen Woche in beiderseitigem Einvernehmen getrennt hatte, sowie Detlef Kebbe (70) als neuen sportlichen Berater präsentiert.
„Wir hatten uns schon im Sommer unterhalten“, verriet Schmanke gegenüber SportNord. Nachdem er im April vorzeitig beim damaligen Bezirksligisten SC Pinneberg zurückgetreten war, hätte Schmanke sich ein Engagement am Hasloher Weg schon seinerzeit „gut vorstellen können“, doch es kam anders. Er übernahm den Hammonia-Landesligisten Rasensport Uetersen, wo nach dem Abschied von Trainer Frank Weche und zahlreichen Spielern ein fast komplett neues Team aufgebaut werden musste. „In Uetersen hatte ich sehr arbeitsintensive Monate“, erinnert sich Schmanke zurück. Dass der Rasensport-Vorstand ihn von seinen Aufgaben entband, nachdem er im „Pinneberger Tageblatt“ Kritik geäußert hatte, kommentierte Schmanke rückblickend noch einmal wie folgt: „Daran, dass Andree Otto als nun alleiniger Trainer plötzlich die Unterstützung vom Umfeld und Vorstand bekommt, die ich mir immer gewünscht, auf die ich aber leider vergeblich gewartet hatte, zeigt mir, dass ich mit meiner Kritik zumindest den richtigen Denkanstoß gegeben habe.“
Nun will Schmanke aber auch „nicht länger zurückblicken auf Uetersen“, sondern sich lieber „voller Energie der neuen Aufgabe widmen“, für die er „richtig brennen“ würde, wie er versicherte. Neben dem vergleichsweise kurzen Anfahrtsweg – von seinem Haus in Halstenbek sind es nur rund acht Auto-Kilometer bis nach Tangstedt – gefällt Schmanke vor allem die Sportanlage am Hasloher Weg: „Wir haben mit einen Kunstrasenplatz und einen Naturrasenplatz wirklich perfekte Bedingungen, die es uns auch in den Wintermonaten ermöglichen, gut zu arbeiten“, frohlockte der 49-Jährige. Nun wolle er „dazu beitragen, dass der Tangstedter SV in eine Spielklasse kommt, die seiner schönen Sportanlage angemessen ist“. Als Vorbild dient ihm dabei sein Ex-Klub Kummerfelder SV: „Die beiden Orte sind ebenso miteinander vergleichbar wie die Sportanlagen – und wenn es Kummerfeld in die Landesliga geschafft hat, warum soll Tangstedt das mittelfristig nicht auch erreichen können?“, gewährte Schmanke einen Einblick in seine Pläne.
Die Landesliga wäre auf jeden Fall eine Spielklasse, die eher zum Namen Detlef Kebbe passen würde als die Kreisklasse. Der heute 70-Jährige war als Spieler zwar einst selbst für den Tangstedter SV aktiv, anschließend aber als Funktionär für den VfL Pinneberg einst sogar in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein, die damals Deutschlands vierthöchste Spielklasse war, sowie für die Kreisstädter, die SV Halstenbek-Rellingen und den Wedeler TSV in Hamburgs Beletage tätig. „Wir sind schon lange freundschaftlich miteinander verbunden und geleitet von dem Wunsch, gemeinsam etwas aufzubauen“, verriet Schmanke. Dass Kebbe keine Lust verspürte, sich im Sommer mit ihm bei Rasensport Uetersen, das bekanntermaßen (noch) im Besitz eines Landesliga-Platzes ist, zu engagieren, lag laut Schmanke „an persönlichen Differenzen, die es in der Vergangenheit zwischen Kebbe und in Uetersen tätigen Personen gab“.
Wie der Trainer selbst, so sind auch die TSV-Verantwortlichen „voller Vorfreude, mit Schmanke gemeinsam die Zukunft zu gestalten“, wie Stefan Ahrens als Liga-Obmann und Zweiter Vorsitzender der Tangstedter betonte. Ralf Kapelke, der lange Zeit die rechte Hand von Ahr und am Sonntag beim 5:2-Sieg bei Holsatia im Elmshorner MTV II als Interimstrainer eingesprungen war, werde „dem Verein erhalten bleiben“, betonte Ahrens abschließend. Als Tabellen-Vierter der A-Kreisklasse 1 haben die Tangstedter noch alle Chancen auf den Aufstieg – sollte im Frühjahr 2023 die Rückkehr in die Kreisliga, der die TSV-Kicker letztmals von 2016 bis 2019 angehört hatten, gelingen, würde das sicher nicht nur Schmanke sehr angenehm finden.
(Johannes Speckner)