Kreisliga 7: Umstrittener Platzverweis im Derby


Sogar einige Spieler des Heidgrabener SV II gaben zu, dass der Platzverweis, den Umut Can Erdogan, Verteidiger des FC Union Tornesch III, für eine vermeintliche „Notbremse“ an Björn Deinert kassierte, „eine harte Entscheidung“ gewesen sei. Frank Mettal, Team-Manager der Union-Dritten, protestierte vehement gegen die Rote Karte, über die HSV-Coach Frank Rockel sagte: „Es lag eine Berührung vor und Deinert wäre frei durch gewesen.“ Fakt ist: Die Tornescher mussten 51 Minuten des Derbys, das am Freitagabend erst eine Viertelstunde später als eigentlich vorgesehen angepfiffen worden war, in Unterzahl absolvieren ‒ und verloren am Ende mit einem 1:6 auch ihr viertes Saisonspiel in der Kreisliga 7.

Auf dem Kunstrasenplatz an der Uetersener Straße sorgte Dennis Malysz bereits in der achten Minute für die Führung der Hausherren, als er von außen schön nach innen zog und zum 1:0 einschoss. Doch die Gäste kamen zügig zum Ausgleich: Steven Schröder zirkelte einen 17-Meter-Freistoß direkt über die Abwehrmauer ins Netz. „Die Entstehung dieses Gegentreffers hat mich sehr geärgert“, gab Frank Rockel zu. Dann hatte mit Jan-Niclas Galke der erfahrenste Spieler auf dem Platz großen Anteil daran, dass die Heidgrabener auf die Siegerstraße einbogen. Als ein Freistoß von Marvin Kummerfeldt in der Abwehrmauer der Tornescher landete, war Jan-Niclas Galke der Gedankenschnellste und schoss zum 2:1 ein (35.). Vier Minuten später gab es für die vermeintliche Notbremse von Erdogan nicht nur die Rote Karte, sondern auch noch einen Freistoß, den Jan-Niclas Galke zum 3:1 verwandelte (40.). Dies war der Pausenstand, der laut Frank Rockel „noch höher hätte ausfallen können“, da alleine Deinert viermal freistehend vergab.

„Richtig schön herausgespielt“ war nach Ansicht des HSV-Trainers das 4:1, bei dem Deinert auf der rechten Seite Christian Möller davon lief und in der Mitte den eingewechselten Fabian Kreuzinger fand, der aus elf Metern brachial einschoss (55.). Vier Minuten später grätschte Deinert selbst eine scharfe Hereingabe, die Marlon Rockel von rechts in die Mitte gespielt hatte, zum 5:1 unter die Latte. Den 6:1-Endstand stellte Marlon Rockel nach einem Eckstoß von der linken Seite mit einer satten Direktabnahme her (69.). „Wir haben auch in der Höhe verdient gewonnen und hätten sogar noch mehr Tore schießen können“, urteilte Frank Rockel, der Jan-Niclas Galke ein Sonderlob aussprach: „Er hat aus einer geschlossen guten, kämpferischen Leistung noch herausgeragt.“ Der klare Sieg tat laut Frank Rockel „gerade nach der vorherigen, ersten Saison-Niederlage richtig gut“. Da der Rissener SV mit einem 0:0 beim TuS Appen erstmals punktete, sind die Tornescher nun als einziges Team ihrer Staffel noch punktlos.

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