Bezirksliga West: Seestermühe trotzt FCU ein 2:2 ab


Der TSV Seestermüher Marsch bleibt zwar auch nach dem sechsten Spieltag siegloses Schlusslicht ‒ trotzdem scheint der diesjährige Neuling nun endgültig in der Bezirksliga West angekommen sein, denn am Sonntag trotzte er dem Titelfavoriten FC Union Tornesch ein 2:2-Unentschieden ab. Für die Seestermüher war dies, nach zunächst vier Niederlagen zum Auftakt, immerhin der zweite Teil-Erfolg hintereinander (zuvor 0:0 beim Niendorfer TSV II), während die Tornescher nach anfänglich drei Siegen nun schon seit drei Runden vergeblich auf ihren vierten „Dreier“ warten.

„Wir haben es versäumt, bei unseren guten Chancen mit dem 3:1 alles klarzumachen“, haderte FCU-Coach Stefan Dösselmann, dessen Elf mit einem Sieg auf Platz drei geklettert wäre. Nun bleiben die Tornescher in der Bezirksliga Tabellen-Fünfter mit vier Punkten Rückstand auf den neuen Spitzenreiter SSV Rantzau. Obwohl die Seestermüher ausnahmslos mit langen Bällen operierten, gelang es der Union-Abwehr nicht, sich darauf einzustellen. Die Quittung folgte prompt: Als die Gäste im Aufbauspiel einen Ball verloren, brachte Hendrik Mühlenkamp die Hausherren nach einem der besagten langen Pässe in Führung (14.). „Wir sind aber einigermaßen gut in die Partie zurückgekommen“, sagte Dösselmann mit Verweis auf den Ausgleich: Als die Tornescher ihrerseits nach einer Balleroberung im Mittelfeld schnell umschalteten und Martin Schwabe einen Pass in die Schnittstelle der Seestermüher Abwehr spielte, egalisierte Tobias Brandt zum 1:1, indem er dem TSV-Torwart Malte Luitjens den Ball durch dessen Beine schob (26.). Danach war das Spiel des FC Union zu fehlerbehaftet, ehe der Favorit nach der Pause das Kommando übernahm.

Tobias Brandt vergab eine gute Chance, als er sich im TSV-Strafraum stark behauptete, dann aber an Luitjens hängen blieb (55.). Doch drei Minuten später war es soweit: Der aufgerückte FCU-Verteidiger Daniel Arndt scheiterte per Kopf nach einem Eckstoß zunächst noch am Torwart, nutzte aber den Abpraller zum 1:2. „Anschließend waren wir voll im Spiel und hätten mit dem 1:3 für die Entscheidung sorgen müssen“, urteilte Dösselmann. Weder Tobias Brandt, der nach einem weiteren Schwabe-Traumpass abermals am Keeper hängen blieb (63.), noch Timo Badermann, der ‒ anstatt zu lupfen ‒ nur seinen Mitspieler Tobias Brandt anschoss, trafen. Dies rächte sich in der 86. Minute, als die Tornescher nach einem erneuten langen TSV-Pass im Zentrum viel zu offen waren. Kai Fröhlich, der nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Ümit Sahbudak bei den Gästen als Linksverteidiger aushalf, sah sich als letzter Mann zum Foulspiel im eigenen Strafraum genötigt. Dafür bekam er die Rote Karte und den ebenfalls verhängten Elfmeter nutzte Mike Tiedemann für die Seestermüher zum 2:2. Dies war der Endstand, da Serge Haag aus spitzem Winkel am gut reagierenden Torwart scheiterte (88.) und in der Schlussphase zwar noch einige weitere hohe Seestermüher Bälle in den Gäste-Strafraum flogen, dort aber keinen Abnehmer mehr fanden.

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