
„Er weiß, was sich gehört“, sagte Guido Krenzk, Chefcoach des Hetlinger MTV, im Spaß über seinen Co-Trainer Jonas Hübner, als dieser ihm am Sonntag nach dem 4:1-Sieg gegen den FC Union Tornesch III eine Bratwurst mitbrachte. Einige Tornescher Spieler wissen dagegen offensichtlich nicht, was sich in einer Mannschaftssportart eigentlich gehört: „Es nervt total, dass momentan so viele Spieler fehlen“, sagte FCU-Coach Andreas Popko. Die insgesamt 14 Ausfälle setzten sich aus drei Verletzten beziehungsweise Kranken, fünf Urlaubern sowie sechs Akteuren, die anderweitig beschäftigt waren, zusammen. Drei Akteure aus dem Kader der Zweiten Herren (Kreisliga 8), die aushelfen hätten können, sagten ebenfalls ab.
So hatten die Hetlinger von Beginn an klare Vorteile und gingen nach einer knappen halben Stunde in Führung, als Dominik Zink den Ball aus 18 Metern zum 1:0 versenkte (29.). Nur vier Minuten später bauten die Hausherren ihren Vorsprung aus: Einen langen Ball legte Maximilian Heilborn gut ab für Jan Wenzel, der aus dem Rückraum trocken abzog − 2:0. Und erneut nur kurz darauf ließ Philipp Drews gleich drei Tornescher aussteigen, spielte sich damit selbst frei und verwandelte aus acht Metern eiskalt zum 3:0 (35.). „In dieser Situation war Drews so schnell, dass seine Gegenspieler ihn nicht einmal mehr per Foul stoppen konnten“, lachte Krenzk. Bitter: Kurz nach der Pause blieb FCU-Keeper Christopher-Nicolai Glißmann, als er gegen einen frei vor ihm auftauchenden Hetlinger pariert hatte, mit dem Fuß im Rasen hängen und musste verletzt ausgewechselt werden. Nach einer knappen Stunde konnten die Gäste zum 3:1 verkürzen. „Nach einem Pass von der linken Seite in unseren Strafraum haben gleich drei Spieler gezögert“, so Krenzk, der nach dem Treffer des Torneschers Fabian Behrens (59.) auch seinen Torwart Lasse Wolff nicht frei von Schuld sprechen wollte: „Eventuell hätte er in dieser Situation herauskommen müssen.“
Es gelang der Union-Dritten allerdings nicht, den 3:2-Anschlusstreffer zu erzielen und für neue Spannung zu sorgen. Stattdessen machte Samet Baygündüz mit einem Traumtor zum 4:1 alles klar. Einen Pass, den Adnan Kubat aus dem Mittelfeld an das linke Strafraumeck geschlagen hatte, nahm Baygündüz im Sprung mit seinem rechten Fuß an, um den Ball dann per Seitfallzieher an den linken Innenpfosten zu setzen, von wo aus er ins Netz sprang. Die Tornescher Defensivkräfte Christian Möller und Philipp Hege wahrten dabei einen gehörigen „Sicherheitsabstand“. Unschön: Gäste-Akteur Mirko Hermsmeier sah für ein Frustfoul im Mittelfeld die Rote Karte (68.). „Wir hatten noch viele weitere gute Torchancen“, so Krenzk, der monierte, dass mit vier Treffern „nicht das Maximum ausgeschöpft worden“ sei und sich seine Elf „bei dem Gegentor sehr naiv angestellt“ habe. Unter dem Strich steht aber, dass die Hetlinger nach dem Pokal-Aus gegen den Rissener SV (1:2 nach Verlängerung; SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) nun auch daheim gewinnen konnten.