Kreisliga 8: Wechsel an der Tabellenspitze


„Der Kreisliga 8 tut es gut, dass sie nun wieder einen anderen Spitzenreiter hat!“ Dies sagte Trainer Ove Hinrichsen am Sonntagabend, als sein Heidgrabener SV nach 15 Spieltagen und somit exakt einer halben Saison Abstinenz die Tabellenführung in der Kreisliga 8 wieder zurückeroberte. Möglich machte dies zum einen der Spielausfall des Langzeit-Spitzenreiters Kummerfelder SV, zum anderen aber auch ein eigener 4:2-Sieg im Topspiel gegen den Rang-Dritten 1. FC Quickborn. Diese Partie verfolgten auf dem Kunstrasenplatz an der Uetersener Straße zahlreiche Zuschauer: „Es war eine würdige Kulisse, obwohl das Wetter bescheiden war“, sagte Hinrichsen. Auch Peter Ehlers, Trainer des benachbarten Hammonia-Landesligisten TSV Uetersen, schaute vorbei: „Auf diese Partie hatte ich mehr Lust, als das Bundesliga-Spiel von Bayer Leverkusen gegen Borussia Dortmund im Fernsehen zu verfolgen“, erklärte er.

Die Heidgrabener standen tief und kompakt, um dann bei Ballgewinnen schnell umzuschalten ‒ und diese Kontertaktik ging voll und ganz auf. „Die Quickborner hatten zwar mehr Ballbesitz, aber wir waren effektiver“, frohlockte Hinrichsen, dessen Elf in der 20. Minute in Führung ging: Manuel Maresch fand von rechts aus der eigenen Spielfeldhälfte mit einem Diagonalpass Philippe Schümann, der frei auf FCQ-Keeper Fabian Höger zulief und zum 1:0 ins lange Eck einschob. „Danach hatten wir in einigen Situationen das nötige Glück“, sagte Hinrichsen mit Verweis darauf, dass die Gäste knapp das 1:1 verpassten, als Colin Heath nach einem von links flach hereingegeben Eckstoß zum Torschuss kam, der auf der Linie stehende Manuel Maresch diesen aber abwehrte. „Davon abgesehen haben wir über die gesamte Spielzeit nicht viel zugelassen“, so Hinrichsen, der es „entscheidend“ nannte, dass die Quickborner kaum zu Torabschlüssen kamen.

Kurz nach dem Seitenwechsel sprach Schiedsrichter Martin Eckert (FTSV Altenwerder) den Quickbornern dann einen berechtigten Strafstoß zu, als HSV-Verteidiger Tjorben Fülscher den agilen Colin Heath gefoult hatte. Diesen Elfmeter verwandelte Alexander Keck zum 1:1 (53.), doch darauf antworteten die Heidgrabener mit einem Doppelschlag. Zunächst flankte Tim Siebels einen Freistoß von halblinks auf den langen Pfosten, wo Tim Lübberstedt zum Kopfball kam; diesen ließ Höger nach vorne abklatschen und Marcel Rochelt drückte den Ball zum 2:1 über die Linie (57.). „Das war zu diesem Zeitpunkt sehr wichtig“, wusste Hinrichsen. Und nur zwei Minuten später gewann Lübberstedt nach einem Eckstoß erneut den Luftkampf und verlängerte den Ball an den langen Pfosten, wo Schümann von halbrechts aus zum 3:1 ins kurze Eck einschoss ‒ Höger gab dabei keine gute Figur ab, denn ganz unhaltbar schien dieser Ball nicht zu sein.

In der 77. Minute eroberte Yannick Sippel einen Ball, den Lübberstedt dann über die FCQ-Abwehr hinweg passte zu Schümann, der den Gäste-Torwart überlupfte und mit dem Ball am Fuß zum 4:1 ins Tor lief. „Spätestens damit hatten wir die Quickborner geknackt“, sagte Hinrichsen. Die Gäste verkürzten noch zum 4:2-Endstand, als HSV-Kapitän Fabian Doell eine Hereingabe von Malte Winterholt ins eigene Tor lenkte (92.). Für die Quickborner ist diese Niederlage noch keine Katastrophe, denn sie liegen nun zwar vier Punkte hinter den Heidgrabenern, haben aber auch noch zwei Partien mehr auszutragen. Kummerfeld ist punktgleich mit dem „kleinen HSV“, hat aber ebenfalls noch zwei Spiele mehr in der Hinterhand. „Wir haben zwar im Titelkampf nichts in der eigenen Hand, aber die Nachholspiele unserer Konkurrenten müssen erst einmal gespielt werden“, sagte Hinrichsen zu diesem Umstand.

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