
Eigentlich hatte es sich das Team des USC Paloma II vorgenommen im Spiel gegen den SC Urania ihrer Ersten aus der Landesliga nachzueifern, die direkt vor der Kreisligapartie mit 6:0 klar und eindeutig gegen Inter Hamburg gewonnen hatte.
Dem Spielverlauf nach wäre ein ähnlich hoher Erfolg im Derby gegen Urania auch möglich gewesen. Doch die Truppe von Trainer Marius Nitsch übte speziell in Halbzeit zwei einen derartigen Chancenwucher, dass es irgendwie kommen musste, wie es dann auch kam. Aus dem sprichwörtlichen Nichts machten die Gäste mit dem späten Ausgleich umso mehr, um schließlich einen überaus glücklichen Punkt mit nach Hause zu nehmen.
Die sich hinten verbarrikadierenden Gäste vom Schützenhof konnten nach einer ersten Viertelstunde froh sein, nicht in Rückstand geraten zu sein. Alfa Rodrigues (7./10.) und auch Mel Morawitz (8.) hätten die Weichen schon früh in Richtung Sieg der Paloma U23 stellen können. Nur Uranias Keeper Frank Hertwig hatte mit viel Präsenz etwas dagegen. Bis zur Pause blieb es bei gefühlten 90 Prozent Ballbesitz der Hausherren, die sich aber im weiteren Verlauf der ersten Minuten schwertaten, die sichere Abwehr der Gäste vor weitere unlösbare Aufgaben zu stellen. Ohne auch nur einen einzigen Torschuss abgegeben zu haben, rettete sich der SC Urania so mit einem 0:0 in die Pause.
Fast 15 Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, dass sich das schon zuvor mehr und mehr anbahnende 1:0 für die Hausherren dann doch endlich fiel. Die Abwehr der Gäste konnte einen Freistoß von Philipp Hinze nicht weit genug klären, so dass Mel Morawitz mit einem entschlossenen Schuss aus 15 Metern den machtlosen Keeper Frank Hertwig überwinden konnte (59.). Danach ergaben sich etliche Chancen der Paloma U23, die aber ungenutzt blieben. So scheiterte u.a Tim Schröder aus fünf Metern am überragenden Torwart (62.) genau wie Mel Morawitz vier Minuten später. Dann stand Morawitz nach einem 20-Meter-Schuss auch noch der rechte Pfosten im Weg. Den Abpraller setzte Edwin Isic neben den Kasten (73.). Der SC Urania schwamm gewaltig und hatte bis auf zwei, drei Angriffe, bei denen sich Torben Malmgren mit eher harmlosen Schüssen (53./67.) versuchte, nach vorne nichts zu bieten. Uranias Trainer Murat Ak hatte dann die Idee, Marcel Happich einzuwechseln (80.), der vielleicht für etwas mehr Schwung sorgen sollte. Gesagt, getan. Kaum war Happich im Spiel, setzten die Gäste erstmals zu einem flüssigen Angriff über drei Stationen auf der linken Seite an. Die dritte Station war eben dieser Marcel Happich, der dann ungefähr auf Höhe der linken Eckfahne eine hohe Flanke Richtung Sechzehner schlug, wobei ihm der Ball leicht über den Spann rutschte und dann für Palomas Keeper Maurice Rosenow hinweg unhaltbar im hohen langen Toreck einschlug (83.). Statt einer deutlichen Führung sahen sich die Hausherren nun einem auch aus Sicht des neutralen Beobachters schier unglaublichen 1:1 Remis gegenüber, bei dem es dann auch bis zum Ende belieben sollte.
Palomas Trainer Marius Nitsch stand nach dem Schlusspfiff die Fassungslosigkeit ins Gesicht geschrieben.
„Wir müssen hier klar und deutlich gewinnen und dann kommt so ein krummes Ding von Urania, das das ganze Spiel nichts anderes als verteidigt hat“, brach es aus ihm hervor, um mit der Floskel „das ist eben Fußball“ zu schließen.
Durch das Unentschieden blieb es für beide Mannschaften bei ihren Tabellenplätzen drei und vier hinter Tabellenführer TSV Wandsetal und dem Zweiten, den VfL Hammonia.
hvp