
Am 27. November hatte der Niendorfer TSV II mit einem 4:0-Sieg gegen den Tabellen-Zweiten Hamburger SV III für Aufsehen gesorgt. Eine Woche später verdiente sich die NTSV-Reserve erneut Respekt, als sie im Gastspiel beim FC Union Tornesch dreimal einen Rückstand ausglich. Am Ende verlor das Team vom Sachsenweg aber trotzdem mit 3:4 und hatte damit nach der 1:2-Heimpleite vom 21. August (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) erneut das Nachsehen gegen seinen diesjährigen Mitaufsteiger Tornesch.
Dabei schien sich im „Torneum Fußballpark“, wo überraschend auf dem Rasenplatz der Ball rollte, der Chancenwucher, der den Torneschern eine Woche zuvor eine vollkommen unnötige 1:2-Niederlage beim SC Alstertal-Langenhorn beschert hatte (SportNord berichtete), genau so fortzusetzen. Dostal kam bereits in der zweiten Minute frei zum Schuss, traf dann aber aus acht Metern nur die Latte. Kurz darauf parierte NTSV-Torwart Aboubacar Siriki Fofana zweimal stark gegen Serge Haag (5.). Doch damit war das frühe Führungstor nur aufgeschoben, nicht aber aufgehoben: In der achten Minute eroberte Jannik Swennosen einen Ball und Jannek Laut fand mit einem Pass in die Schnittstelle der Gäste-Abwehr den lauernden Björn Dohrn, der daraufhin freie Bahn hatte und flach links am herausstürzenden Keeper vorbei zum 1:0 einschob.
Ein erstes offensives Lebenszeichen der Niendorfer gab es nach einer Viertelstunde, als Jan Wojkowski eine Linksflanke von Arber Aslani knapp verpasste. Nachdem die Heim-Elf weitere Chancen vergeben hatte, fiel in der 29. Minute aber tatsächlich der Ausgleich: Als sich gleich vier Tornescher ausspielen ließen, hatte Aslani von halblinks aus 18 Metern freie Schussbahn und erzielte flach rechts das 1:1. „In dieser Situation hätten wir besser verteidigen müssen“, tadelte FCU-Coach Stefan Dösselmann, der ankündigte: „In der Abwehr müssen und werden wir uns in der Winterpause verbessern.“ Immerhin gelang dem FC Union noch vor der Pause der erneute Führungstreffer: Dohrn setzte Fofana unter Druck und als der Torhüter den Ball vertändelt hatte, legte Dohrn klug zurück zu Dostal, der zum 2:1 einschoss (40.).
„In der Kabine habe ich mehr Mut und Entschlossenheit gefordert“, berichtete Dösselmann. Doch als FCU-Keeper Christoph Richter einen 30-Meter-Schuss von Artur Krüger falsch einschätzte ‒ er dachte wohl, der Ball würde am Tor vorbei gehen ‒, zappelte das Spielgerät plötzlich zum 2:2 im langen Eck (56.). „Wir haben aber immer weiter Akzente im Spiel nach vorne gesetzt“, lobte Dösselmann. Laut verpasste die erneute Union-Führung noch, als er ebenso wie ein Niendorfer an einer Linksflanke von Dohrn vorbei flog (57.). So musste Dohrn es wieder selbst richten, als er sich nach einem Ballgewinn schön im Eins-gegen-Eins-Duell behauptete, an Fofana vorbeizog und zum 3:2 einschoss (58.).
Auch diesen Rückstand konnte die NTSV-Reserve, die im Mai noch als souveräner Bezirksliga-West-Vizemeistern zusammen mit dem Vizemeister Tornesch in die Landesliga aufgestiegen war, egalisieren: Als sich abermals vier Union-Akteure ausspielen ließen, schoss Leon Meyer vom rechten Strafraumeck aus zum 3:3 ins kurze Eck ein (65.). Aber das letzte Wort hatten die Hausherren: Nach einem Schnittstellenpass tauchte Dohrn erneut frei vor Fofana auf und überwand ihn zum dritten Mal, was den 4:3-Siegtreffer bedeutete (80.). „Natürlich haben wir am Ende verdient gewonnen, aber wir sind vollkommen unnötig immer wieder unter Druck geraten, weil wir schlecht verteidigt haben“, lautete Dösselmanns Analyse.