Es ist eine kuriose Situation, die es in den vergangenen Jahrzehnten so nicht allzu oft gab: Während die Erste Mannschaft von SuS Waldenau in der Kreisliga 7 nach der am Freitagabend im Kellerkick beim Drittletzten SV Eidelstedt II bezogenen 1:3-Niederlage weiter punktlos Schlusslicht ist, sonnt sich die SuS-Reserve eine Etage tiefer in der A-Kreisklasse 5 mit starken 30 Punkten aus 13 Partien auf der Spitzenposition. Den derzeitigen Tabellenständen nach würden die beiden Teams, für die im Mai eine enge Zusammenarbeit für diese Saison beschlossen worden war (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), also am Saisonende die Plätze tauschen.
Ihre Tabellenführung untermauerte die Waldenauer Reserve, indem sie am Freitagabend mit einem 4:0 im Topspiel beim Rang-Dritten Rasensport Uetersen III ihren sechsten Auswärtssieg in Folge feierte. Auf dem Rasenplatz an der Jahnstraße fühlte sich dabei Patrick Jobmann besonders wohl: Der jüngere Bruder von Marcel Jobmann, der seine Tore für die Liga-Mannschaft der Rasensportler schießt, steuerte die ersten beiden Treffer der SuS-Reserve bei. Der 23-Jährige, der in der vergangenen Saison noch das Tor der SV Halstenbek-Rellingen in der Landesliga Hammonia gehütet hatte, lief sich bereits nach drei Minuten gut frei und vollendete eine schöne Kombination zum 0:1 ‒ auch, weil der Uetersener Keeper Pascal Freundt auf seiner Linie klebte.
„Damit war unser Plan, tief zu stehen und möglichst lange die Null zu halten, schnell über den Haufen geworfen worden“, ärgerte sich Rasensport-Coach Michael Schippmann. In der Folge ließen die Hausherren 20 Minuten lang nichts zu, ehe sie einen Eckstoß zwar klärten, die Gäste dann aber erneut in Ballbesitz kamen und in die Mitte flankten, wo Patrick Jobmann zum 0:2 einköpfte (33.). Kurz darauf gingen weder Pascal Freundt noch sein Verteidiger Markus von Drathen zum Ball ‒ der Waldenauer Kevin Marc Nehls war der lachende Dritte und traf zum 0:3 (35.). „In der zweiten Halbzeit haben wir kaum noch etwas zugelassen, aber auch selbst in der Offensive nicht viel bewirkt“, erklärte Schippmann. Das 0:4 von Nehls war der Endstand (71.) und Schippmann, der zahlreiche Ausfälle verkraften musste und im stets bemühten Jann-Phillip Gollnick nur eine Liga-Leihgabe an Bord hatte, gab zu: „In dieser Besetzung konnten wir nicht mithalten.“