Auf die Frage, ob sein Team aus der bitteren Zweitrunden-Niederlage im Lotto-Pokal (2:2 und 7:8 nach Elfmeterschießen beim Landesliga-Neuling Klub Kosova) für den eigenen DFB-Pokal-Auftritt Mut ziehen könnte, sei er "vorbereitet gewesen", versicherte Nabil Toumi. Gestellt wurde sie dem Trainer des FC Teutonia 05 aber nicht im offiziellen Teil der Pressekonferenz, sondern erst danach. "Und meine Antwort lautet, dass für uns nicht Kosova, sondern eher der 1. FC Saarbrücken ein Vorbild ist", sagte Toumi in Erinnerung daran, dass es den Saarländern in der vergangenen DFB-Pokal-Saison gleich dreimal gelang, einen zwei Klassen höher um Punkte kämpfenden Gegner (Borussia Mönchengladbach, Eintracht Frankfurt und FC Bayern München) zu eliminieren.
Diese Aufgabenstellung gibt es am Sonntag, 18. August auch für die Teutonen: Mit einem Punkt aus drei Partien "nicht optimal in die Regionalliga Nord gestartet", wie Toumi selbst zugab, empfangen sie in der ersten Runde des DFB-Pokals den SV Darmstadt 98, der seinerseits nach dem im Mai erfolgten, sofortigen Wiederabstieg aus der 1. Bundesliga seine ersten beiden Zweitliga-Auftritte verlor. "Sicherlich kann das eine Rolle spielen, dass beide Mannschaften nicht so gut aus den Startlöchern gekommen sind - nun gibt es die Chance, es in einem anderen Wettbewerb besser zu machen", weiß Toumi.
Der Gegner aus Hessen sei zuletzt "natürlich beobachtet worden", so Toumi, der präzisierte: "Wir haben uns genau angeschaut, wie die Darmstädter agieren und was sie uns mit ihrem Spiel eventuell anbieten." Allerdings sei das Video-Studium "auch nicht übertrieben worden", so Toumi, der betonte: "Natürlich sind wir der Außenseiter, der etwas defensiver agieren wird - aber wir werden uns nicht nur vor unserem eigenen Strafraum verbarrikadieren." Kevin Weidlich, Sportlicher Leiter und Defensivspieler der Teutonen, pflichtete seinem Coach bei: "Wir wollen mutig agieren und unsere Chance suchen."
In den vergangenen beiden Jahren hatten es die Teutonen in der ersten DFB-Pokal-Runde jeweils mit einem ambitionierten Erstligisten zu tun bekommen - und gegen die späteren DFB-Pokal-Sieger RasenBallsport Leipzig beziehungsweise Bayer 04 Leverkusen unisono mit 0:8 das Nachsehen gehabt. "Gegen Darmstadt sollte unsere Chance zumindest etwas größer sein", erklärte Deniz Ercin, Administrativer Leiter der Teutonen. Weidlich, der vor den beiden besagten Pokal-Auftritten mit den Teutonen schon mit dem FC Energie Cottbus (zweimal im Elfmeterschießen) sowie dem BFC Dynamo Berlin den Sprung in Runde zwei verpasste, weiß: "Wichtig ist, dass wir die Partie genießen."
Dies wollen die Teutonen natürlich mit möglichst vielen Zuschauern im Millerntor-Stadion des FC St. Pauli tun. Anders, als beim Pokal-Hit zwischen dem 1. FC Phönix Lübeck und Borussia Dortmund am Vorabend im Volksparkstadion, sind für die sonntägliche Begegnung noch reichlich Eintrittskarten an der Tageskasse verfügbar, bevor um 15.30 Uhr der Anpfiff erfolgt. Weidlich hofft auf "eine möglichst große Kulisse" und stellte klar: "Wir spielen nicht nur für unseren Verein, sondern für ganz Hamburg."
(Johannes Speckner)