„Gute, ehrliche Gespräche“ führte Patrick Bethke in den vergangenen Tagen mit den Verantwortlichen des Tangstedter SV. „Was sie vorhaben, klingt gut – und die Sportanlage hat mich gefixt“, erklärte der 40-Jährige mit Blick darauf, dass es am Hasloher Weg jeweils einen Rasen- und einen Kunstrasenplatz mit Tribüne für die Zuschauer gibt. Nachdem sich Bethke und die TSV-Führung am Montag Einigkeit erzielt hatten, wurde der im Norden des Kreises Pinneberg lebende Familienvater den TSV-Kickern am Dienstagabend nach der Übungseinheit als neuer Coach vorgestellt.
„ich werde die Mannschaft aber erst Anfang Januar übernehmen“, erklärte Bethke. Dass Interimscoach Ralf Kapelke (60), der seit der am 20. November erfolgten Trennung von Heiko Klemme den Ton angibt, dies auch in den vor der Winterpause noch anstehenden Begegnungen gegen den Kummerfelder SV II, beim Moorreger SV und beim TV Haseldorf tun wird, sei „auch ein Wunsch aus dem Team gewesen, da es in diesem Jahr schon mehrere Trainerwechsel gab“, erklärte Bethke. Der zukünftige TSV-Trainer weilte am vergangenen Freitagabend, als die mit dem letzten Aufgebot angetretenen Tangstedter ein überraschendes 1:1-Unentschieden beim Spitzenreiter SC Ellerau erreichten, unter den Zuschauern und lobte: „Obwohl der Kader nicht komplett besetzt war, hat sich jeder Spieler zerrissen und alles gegeben.“
Zuletzt hatte Bethke vom April 2021 bis zum 30. Oktober Rot-Weiß Kiebitzreihe in Schleswig-Holsteins Kreisliga West betreut. Obwohl Kiebitzreihe im Kreis Steinburg nur wenige Kilometer hinter der Grenze zum Kreis Steinburg liegt, sei es „nicht leicht gewesen, Spieler dorthin zu locken“, sagte Bethke rückblickend und fügte hinzu: „Im Kreis Pinneberg kenne ich viele Spieler und bin zuversichtlich, dass mir der eine oder andere von ihnen nach Tangstedt folgen wird.“ Ob schon jetzt in der Winterpause oder erst im Sommer 2024 gelte es „abzuwarten“, so Bethke, der vor seinem Engagement bei den „Kiebitzen“ im Kreis Pinneberg bereits beim SC Pinneberg, den Hetlinger MTV (beide Bezirksliga West), den VfL Pinneberg (Oberliga Hamburg), den VfL Pinneberg II (Landesliga) und den TSV Sparrieshoop II (Kreisklasse) tätig gewesen war.
Einige Kicker, die er früher beim VfL Pinneberg unter seinen Fittichen hatte, seien „aktuell vereinslos und hätten den Wunsch, wieder zusammenzuspielen“, so Bethke weiter, ohne Namen zu nennen. Sein vorrangiges Ziel sei es aber ohnehin, „die aktuellen Tangstedter Spieler in Ruhe kennenzulernen und dann im Januar 2024 ohne Druck loszulegen“. Der Druck könnte sich aber schnell einstellen: Aktuell liegen die Tangstedter nur aufgrund ihrer um drei Treffer besseren Tordifferenz gegenüber dem punktgleichen Tabellen-15. TSV Sparrieshoop nicht auf einem Abstiegsplatz. Und dass der Sportliche Berater Detlef Kebbe sowie der Vorstand um Sabine Hollinger und Stefan Ahrens den Klassenerhalt „erwarten“, steht außer Frage.
(Johannes Speckner)