
(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Weil der SC Alstertal-Langenhorn II am Sonnabend in seinem bereits letzten Saisonspiel ein 1:1-Unentschieden beim Bramfelder SV III erreichte, war der dritte Tabellenplatz in der A-Kreisklasse 5, der noch für den Aufstieg in die Kreisliga genügen könnte, für den VfL 93 Hamburg IV schon vor dem Anpfiff seines letzten Heim-Auftritts gegen den DSC Hanseat III endgültig außer Reichweite geraten. Umso entspannter gingen die Stadtpark-Kicker in die Begegnung des 29. Spieltages, die dann aber leider sehr unschön und vorzeitig enden sollte.
Neben Ulrich Bunsmann, dem Vorsitzenden des DSC Hanseat, der zu den Vorkommnissen Stellung nahm, äußerte sich auch Johannes Cohrt, Trainer der Viertvertretung des VfL 93, gegenüber SportNord zum Spielabbruch, der nach rund 65 Minuten und beim Stand von 3:0 erfolgte:
„Die erste Halbzeit verlief sehr unspektakulär. Wir schossen drei Tore, Hanseat war unterlegen. Anstatt sich auf ihr eigenes Spiel zu konzentrieren, beschwerten sich die Spieler des Gegners lieber lautstark über nahezu jede Entscheidung des Schiedsrichters. Letzterer hatte zwar eine sehr strikte Linie, diese wurde aber auch auf beiden Seiten durchgezogen. So war zumindest mein Eindruck.
Die zweite Hälfte war dann durch andauerndes Meckern und Beschweren der Hanseaten geprägt. Nach einem – für den Schiedsrichter – absichtlichem Handspiel eines DSC-Spielers er ihm die Gelbe Karte. Da der Spieler sich daraufhin lautstark beschwerte und trotz Ermahnung nicht aufhörte, folgte die zweite Gelbe und somit der Platzverweis. Von der Trainerbank aus war lediglich zu sehen, dass der betroffene Spieler die Hand hob und der Schiedsrichter auswich. In wie weit da ein Kontakt oder Ähnliches stattgefunden hat, möchte ich nicht bewerten – dazu war die Aktion schlicht und ergreifend zu weit entfernt.
Der Schiedsrichter schickte in der Folge den Spieler vom Platz und die Teams gemäß des Stopp-Konzepts in ihre Strafräume. Die Hanseat-Mannschaft hielt es aber für besser, sich im Mittelkreis aufzuhalten und weiterhin lautstark zu beschweren. Darunter war ein zuvor ausgewechselter, mit Gelb vorbelasteter Spieler, der nun auch die zweite Gelbe Karte sah. Nach etwa zehn Minuten wurde das Spiel zunächst wieder freigegeben. Der vom Platz gestellte, mutmaßlich handgreiflich gewordene Spieler hielt es aber trotz Aufforderung des Schiedsrichters und Mitgliedern unseres Vereins nicht für nötig, die Anlage zu verlassen. Nachdem er circa fünf Minuten lang um den Platz geschlichen ist, hat der Schiedsrichter die Partie abgebrochen.
Die auf den Abbruch folgenden Szenen waren äußerst unschön. Es gab weitere Drohungen, Beleidigungen und Unterstellungen in Richtung Schiedsrichter. Um den Referee zu schützen und die Situation aufzulösen, wurde schließlich die Polizei gerufen. Hanseat verließ kurz vor Eintreffen der Beamten fast geschlossen das Gelände, nur zwei Spieler blieben für Stellungnahmen vor Ort. Alles in allem waren es äußerst unschöne Aktionen, auf die man in einem Kreisklassen-Spiel bei bestem Wetter und am Ende der Saison gerne verzichten kann. Wir hoffen, dass das Verhalten der einzelnen Spieler seitens DSC Hanseat Konsequenzen mit sich bringen wird und die Situationen vollständig aufgeklärt werden.“
(Johannes Speckner)