Aktuell: Altona beantragt Regionalliga-Zulassung


Altona 93, aktuell mit 40 Punkten Tabellen-Fünfter der Oberliga Hamburg, hat am Mittwoch als erster Hamburger Vertreter bekanntgegeben, beim Norddeutschen Fußball-Verband die Lizenzunterlagen für die Regionalliga Nord eingereicht zu haben und im Sommer einen Aufstieg in die vierthöchste Spielklasse Deutschlands anzupeilen. Möglich wurde dies vor allem auch durch den Einstieg der Firma „Perlwitz Armaturen“, die Trainer Berkan Algan und Manager Andreas Klobedanz im September 2015 vom SV Lurup als Sponsor an die Griegstraße gefolgt war. An der Flurstraße hatte die Firma Perlwitz mit seinem finanziellen Engagement dafür gesorgt, dass der Luruper Liga-Mannschaft in der vergangenen Saison einen für Landesliga-Verhältnisse hervorragenden Etat zur Verfügung stand und sie Meister wurde; daraufhin hatte sich der Hauptsponsor aber aufgrund von Differenzen vom SVL zurückgezogen (SportNord berichtete).

Finanziell sollte die Regionalliga also für die Altonaer machbar sein. Auch Bedenken an der sportlichen Qualität scheinen nicht unbedingt angebracht zu sein: Die Altonaer sind zwar „nur“ Tabellen-Fünfter, aber unter Algan ging ihre Formkurve zuletzt steil nach oben: Die letzten sechs Liga-Spiele wurden allesamt gewonnen, seit 13 Runden ist das Team ungeschlagen und verlor nur eine seiner letzten 17 Aufgaben. Und im Oddset-Pokal erreichte der Traditionsverein am Ostermontag durch einen 1:0-Sieg beim Süd-Bezirksligisten TSV Neuland das Halbfinale. Und Eintracht Norderstedt, das im Sommer 2013 als bisher letztes Team aus dem Bereich des Hamburger Fußball-Verbandes den Sprung in die Oberliga geschafft hatte, hatte sich in der Aufstiegsrunde ebenfalls behauptet, obwohl es die Oberliga-Saison 2012/2013 „nur“ als Tabellen-Vierter beendet hatte. Anders als in der Spielzeit 2008/2009, als die Altonaer letztmals über die Grenzen Hamburgs hinaus um Punkte kämpften und in der damals noch dreigleisigen Regionalliga den sofortigen Wiederabstieg nicht verhindern konnte, würden die Altonaer ihre Regionalliga-Heimspiele nun nicht im „Stadion Hoheluft“, sondern in der heimischen Adolf-Jäger-Kampfbahn austragen. Möglich wird dies dadurch, dass es in der inzwischen fünfgleisigen Regionalliga deutlich niedrigere Anforderungen an die Stadien gibt als vor sieben Jahren in der dreigleisigen Regionalliga.

Am Donnerstag, 31. März endet die Bewerbungsfrist um eine Regionalliga-Zulassung (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Die Altonaer Oberliga-Rivalen HSV Barmbek-Uhlenhorst (Tabellen-Zweiter mit 52 Punkten) und SC Victoria Hamburg (Rang-Dritter mit 43 Zählern) haben bisher noch keine offizielle Erklärung abgegeben, ob sie eine Zulassung beantragen. Im vergangenen Jahr hatte sich kein Hamburger Oberligist um eine Regionalliga-Zulassung bemüht.


Hier der Wortlaut der Pressemitteilung:

„Altona 93 plant die Regionalliga

Altona 93 plant die Regionalliga Wochenlange interne Prüfungen, Gespräche und Abwägungen haben zu dem Ergebnis geführt, dass der Altonaer Fußball-Club von 1893 die Lizenzunterlagen für die Regionalliga Nord beim Norddeutschen Fußball Verband eingereicht hat. „Ich bin mir sicher, dass wir die Rahmenbedingungen im Sinne des NFV erfüllen können. Wir sind zwar nicht auf Rosen gebettet, können aber mit einem recht soliden Etat vernünftig planen, so dass dieser Schritt von den sportlichen Verantwortlichen zu hundert Prozent mitgetragen wird“, zeigt sich Altonas erster Vorsitzender Dirk Barthel sehr erfreut über die aktuelle Entwicklung in seinem Verein.

Bedenken zum Spielort kann Altonas Pressesprecher Andy Sude, gleichzeitig Sicherheitsverantwortlicher für die Adolf-Jäger-Kampfbahn (AJK), ausräumen: „Es haben bereits zwei Begehungen mit den Verbandsverantwortlichen stattgefunden, so dass wir sehr gut ein- und abschätzen können, welchen Aufwand wir zu betreiben haben, um auf der AJK spielen zu können. Die Umbaumaßnahmen würden demnach im überschaubaren Rahmen bleiben. Es war eine Grundvoraussetzung für uns, in unserem ,Wohnzimmer' übergangsweise noch spielen zu dürfen, dem wird man Verband seitig wohl folgen.

Auch Manager Andreas Klobedanz schaut zuversichtlich nach vorn: „Auch wenn wir der einzige Hamburger Vertreter in der Aufstiegsrunde sein sollten, stünde uns natürlich in jedem Fall noch die sportliche Qualifikation bevor. Aber Mannschaft und Trainer wollen sich dem gern stellen. Im schlechtesten Fall lernen wir für den nächsten Anlauf. Sollte es jedoch bereits zur neuen Saison klappen, freuen wir uns darauf, unserer treuen und stetig wachsenden Fangemeinde wieder attraktive Gegner und tolle Traditionsduelle auf der AJK präsentieren zu können. Sportlich würde es sicher nicht ganz so leicht werden, aber wir sind uns auch sicher, dass sich die Mannschaft in der höheren Spielklasse besser und schneller weiterentwickeln kann.“

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