Am Sonntag kam es im Holsten-Pokal-Achtelfinale gleich zweimal zum Duell „Kreisklasse gegen Bezirksliga“. Während der West-Bezirksligist Niendorfer TSV II dabei beim SV Curslack-Neuengamme III (Kreisklasse 8) einen 10:0-Kantersieg feierte, tat sich der FC Süderelbe II deutlich schwerer: Der Vorletzte der Bezirksliga Süd gewann beim FC Union Tornesch III (Tabellen-Dritter der Kreisklasse 1) erst nach Verlängerung mit 4:1. Damit verpassten es die Tornescher nur knapp, als zweites Kreisklassen-Team nach dem TSC Wellingsbüttel II (1:0-Sieger gegen den SV Curslack-Neuengamme II) ins Viertelfinale einzuziehen.
Die Gäste aus dem Süden glänzten auf dem Kunstrasenplatz im „Sportpark Torneum“ von Beginn an mit einer großen Ballsicherheit. Als es die Tornescher gleich mehrmals versäumten, einen Ball am und im eigenen Strafraum zu klären, passte Alexander Tennon aus der Mitte quer nach halblinks, wo Fabian Carlsen den Ball präzise zum 0:1 ins lange Eck einschoss (7. Minute). Christopher Nicolai Glißmann, der das FCU-Gehäuse hütete, weil sich der etatmäßige Torwart Max Wunderlich einen Tag zuvor beim „Heinz-Jopp-Pokalturnier“ verletzt hatte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), war hierbei chancenlos. Die Union-Spieler ließen nach diesem frühen Rückstand aber keinesfalls die Köpfe hängen. Aussichtsreiche eigene Aktionen blieben allerdings oftmals Stückwerk, weil die langen Pässe auf Stoßstürmer Thomas Koziol nicht genau genug kamen. Trotzdem gelang kurz vor der Pause der Ausgleich: Nach einem Einwurf wollte ein Süderelber den Ball zu seinem eigenen Torwart zurückpassen, doch Thomas Koziol hatte die Situation hervorragend antizipiert, war vor FCS-Keeper Marcel Herbst am Ball und spitzelte ihn zum 1:1 ins Netz (40.).
Im zweiten Durchgang begegneten sich die beiden Mannschaften auf Augenhöhe. Mirko Hermsmeier musste gelb-rot-gefährdet ausgewechselt werden und der für ihn gekommene Marcel Lambert (Leihgabe der Zweiten Union-Herren/Kreisliga 8) kurz darauf verletzt passen. „Wir hatten Torchancen, um in der regulären Spielzeit zu gewinnen“, berichtete FCU-Coach Andreas Popko. Thomas Koziol hatte aber kein Zielwasser getrunken. So blieb es bis zur 90. Minute beim 1:1 und die packende Pokal-Partie ging in die Verlängerung. Hier hatte schließlich der Favorit das bessere Ende für sich: Nach einer Kopfballverlängerung in den Union-Strafraum schoss Jan Hilbring halbhoch zum 1:2 ein (98.). Als vor seinem Tor große Unordnung herrschte, konnte Glißmann einen ersten Schuss der Gäste noch stark abwehren, doch den Abpraller versenkte erneut Hilbring zum mehr als vorentscheidenden 1:3 (112.). In der 116. Minute stellte Pascal Dettmer den 1:4-Endstand her (116.). Trotz Pokal-Aus war Andreas Popko alles andere als unzufrieden: „Ein Zwei-Klassen-Unterschied war überhaupt nicht zu sehen ‒ Kompliment an meine Mannschaft, die mit einem Bezirksligisten absolut auf Augenhöhe war!“