Aktuell: Glinde und Gabbert enttäuscht von Wandsetal


Am 20. März gewannen die Alten Herren des TSV Glinde im Achtelfinale des „Otto-Hacke-Pokals“, dem Pokalwettbewerb für Alte Herren, beim gleichaltrigen Team des TSV Wandsetal mit 2:0. Die Wandsetaler legten jedoch Protest gegen die Spielwertung ein, weil bei Glinde der ehemalige Wandsetaler Liga-Spieler John Wehner zum Einsatz kam. Wehner war erst im Winter von Wandsetal zu Glinde gewechselt und laut DFB-Net am 11. August 2015, als die Wandsetaler Liga-Mannschaft (Kreisliga 4) in der Dritten Runde des Oddset-Pokals mit 1:6 gegen den Hansa-Landesligisten FC Bergedorf 85 verlor, in der 82. Minute für Dennis Marvin Brobbey eingewechselt worden. Obwohl Wehner versicherte, in jener Partie nicht eingewechselt worden zu sein (es soll sich um eine falsche Eingabe im DFB-Net handeln), wertete das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes das Alt-Herren-Pokalspiel in einen 3:0-Sieg für Wandsetal um ‒ denn in einer Saison für zwei verschiedene Mannschaften in einem Pokalwettbewerb des HFV mitzuwirken, ist nicht zulässig. Die Glinder gingen gegen die Umwertung in Berufung und am Donnerstag veröffentlichte der Glinder Fußball-Abteilungsleiter zudem folgende Pressemitteilung:


Protest gegen das Achtelfinalspiel der Alten Herren TSV Wandsetal – TSV Glinde

Der Vorgang ist schon besonders im Hinblick auf sportliches Verhalten und Fairplay. Im Pokalspiel der Alten Herren TSV Wandsetal gegen TSV Glinde gewinnen die Glinder mit 2:0 und ziehen vermeintlich ins Viertelfinale ein. Doch Wandsetal legt Protest ein, weil John Wehner, der bis zum 31. Dezember 2015 beim TSV Wandsetal zum Liga-Kader gehörte, jetzt bei den Alten Herren im Pokal bei seinem neuen Verein TSV Glinde gespielt hat.

Laut ,www.fussball.de' soll John Wehner in der 3. Runde des Oddset-Pokals im Spiel TSV Wandsetal 1. – Bergedorf 85 1. am 11. August 2015 in der 82. Minute eingewechselt worden sein. Das wäre ein klarer Regelverstoß, weil man nur für eine Mannschaft im laufenden Pokalwettbewerb spielen darf.

John Wehner war sich keiner Schuld bewusst, weil er in dem besagten Oddset-Pokalspiel nur als Ergänzungsspieler auf dem Spielbericht stand, aber tatsächlich nicht eingesetzt wurde. Dass es offensichtlich einen ,fehlerhaften' Eintrag im Spielbericht des Oddset-Pokalspiels gab, war ihm nicht bekannt. Er hat daher keine Probleme gesehen, wenn er in der Alten Herren für den TSV Glinde gegen seinen alten Verein TSV Wandsetal im Pokalwettbewerb spielt.

Am 13. April fand die Sportgerichtsverhandlung statt, um den Irrtum klarzustellen. Der TSV Glinde bat darum, dass die Beteiligten vom TSV Wandsetal, der Trainer Timo Hansen, der tatsächlich in der 82. Minute eingewechselte Timo Fleischhauer und der Auswechselspieler Dennis Marvin Brobbey, vor dem Sportgericht aussagen sollten. Keiner der Beteiligten wurde vom Sportgericht geladen oder vom TSV Wandsetal als Zeugen zur Verhandlung mitgebracht. Stattdessen erschien als Vereinsvertreter und Zeuge Rüdiger Goertz. Er behauptete, dass John Wehner in der 82. Minute beim Stand von 5:1 für Bergedorf 85 eingewechselt wurde.

Auf Nachfrage, wer denn noch vom TSV Wandsetal eingewechselt wurde, konnte sich Rüdiger Goertz nicht erinnern. Er war sich aber sicher, dass John Wehner eingewechselt wurde und er hat ihm bei einem Gespräch wegen der Freigabe zum Vereinswechsel mitgeteilt, dass er ja nun nicht mehr für seinen neuen Verein im Pokal spielen dürfe. John Wehner bestritt erneut, dass er eingesetzt wurde und dass ein künftiger Pokaleinsatz überhaupt ein Gesprächsthema mit Rüdiger Görtz war. Warum auch? Es wäre ja auch abwegig, dass er, wenn diese Äußerungen gefallen wären, im Pokal dann ausgerechnet gegen seinen eigenen Verein spielen würde.

Desweiteren gab John Wehner an, dass er bei Timo Fleischhauer nach Bekanntwerden des Vorwurfs über Whats App angefragt hat, ob er bestätigen könnte, dass er kurz vor Spielende im Oddset-Pokalspiel gegen Bergedorf 85 eingewechselt wurde. Timo Fleischhauer antwortete: ,Ich glaube ja, bin mir aber nicht hundertprozentig sicher.' Nachdem Timo Fleischhauer erfahren hatte, dass es um einen Protest seines Vereins geht, hat er geantwortet, dass er sich jetzt hundertprozentig sicher ist, dass er nicht gespielt hat. Diese Aussagen konnten vor dem Sportgericht noch nicht belegt werden, werden aber in der Berufungsverhandlung nachgereicht.

Nach der Beratung entschied das Sportgericht aufgrund der derzeitigen Sachlage, dem Protest vom TSV Wandsetal stattzugeben und wies auf eine mögliche Berufungsverhandlung hin.

Der TSV Glinde ist maßlos enttäuscht vom bisherigen Fairplay-Verhalten einiger Wandsetaler und wird vor dem Verbandsgericht in Berufung gehen. Sicherlich werden dann auch die maßgeblich Beteiligten vom TSV Wandsetal erscheinen müssen und aussagen. Der TSV Glinde bittet Zeugen, die aussagen können, welcher Spieler in der 82. Spielminute im Oddset-Pokalspiel TSV Wandsetal ‒ FC Bergedorf 85 am 11. August 2015 eingewechselt wurde, sich beim Abteilungsleiter Frank Gabbert (0175-4530708) zu melden.

Frank Gabbert
Abteilungsleiter Fußball“

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