
(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Eine Woche nach dem sagenhaften 66:0-Kantersieg des SVS Mesopotamien II gegen den Moorburger TSV in der Kreisklasse 4, der bundesweit für Aufsehen sorgte, steht „Meso“ erneut im Blickpunkt. Dieses Mal geht es allerdings um das offiziell als Liga-Mannschaft des Klubs firmierende Team, das in der Kreisklasse 2 punktlos das Tabellenende ziert. Wurde am Sonntag sein Gastspiel bei Juventude abgebrochen?
„Nein“, beteuerte SVS-Manager Josef Alpsoy am Montag gegenüber SportNord. „Das Spiel ist 16:0 für Juventude ausgegangen. „Wir hatten personelle Probleme, sind nur zu zehnt angetreten und am Ende waren dann auch noch zwei, drei Akteure angeschlagen“, präzisierte Alpsoy. Ähnlich äußerte sich auf Nachfrage von SportNord auch Michel Aydogdu, Trainer der torhungrigen SVS-Reserve, die zeitgleich bei Rot-Weiss Wilhelmsburg III mit 11:1 gewann: „Unsere Jungs sind nur mit zehn Mann angetreten, und drei davon waren angeschlagen.“ Von einem Abbruch habe er aber „nichts gehört“, so Aydogdu, der ergänzte, dass „einige Spieler der ersten Herren nach ihrem Spiel noch zu uns gekommen sind, weil ja beide Partien in Wilhelmsburg stattfanden“.
Fakt ist aber: Am Sonntagmittag wurde im DFB-Net ein „abgebrochen“ als Ergebnis bei der Partie Juventude gegen Mesopotamien eingetragen. Später war dort ein 16:0 zu lesen, inklusive der Aufzählung von 16 (!) Torschützen. Am Montagvormittag stand im DFB-Net dann wieder „abgebrochen“ und von den 16 Torschützen waren nur noch die Hälfte übrig geblieben – nämlich die der ersten Halbzeit.
Ebenfalls unstrittig ist, dass der SVS Mesopotamien am 21. September bereits zu seinem Gastspiel beim TuS Finkenwerder II nicht angetreten war. Der Hamburger Fußball-Verband wertete die Partie daraufhin mit 3:0 für Finkenwerder und sprach der TuS-Reserve zudem das Heimrecht im Rückspiel am Sonntag, 8. März, zu. Aber wird diese Begegnung überhaupt noch ausgetragen?
Sollte das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verband feststellen, dass die SVS-Kicker ihr Spiel bei Juventude „schuldhaft abbrachen“, droht „Meso“ nach dem dann zweiten Nichtantritt beziehungsweise Abbruch in einer Saison der Ausschluss vom Spielbetrieb. Dasselbe Schicksal hatte Aydogdus Team bereits im Frühjahr nach dem zweiten Abbruch während der Serie 2024/2025 ereilt und ihm den Zwangsabstieg aus der Kreisliga in die Kreisklasse beschert.
Sollte es nun tatsächlich zum Ausschluss der von Fikri Altunkaya trainierten Liga-Mannschaft von „Meso“ aus der Kreisklasse 2 kommen, könnte dies auch für Aydogdus Schützlinge bittere Folgen haben. Sie sind es nämlich, die im Lotto-Pokal als Erstvertretung ihres Vereins antreten und mit Siegen gegen den FTSV Altenwerder (3:2), gegen den Harburger Türk-Sport (6:0) und gegen den Störtebeker SV (4:0) als einziger Kreisklassen-Vertreter die vierte Runde erreichten. Dort sollen sie am kommenden Dienstag, 28. Oktober, den Bezirksligisten Heidgrabener SV empfangen (19 Uhr/Sportpark Außenmühle).