Kreisklasse 11: Abbruch nach Tätlichkeit(en)


Bereits nach sieben Minuten wurde am Sonntag die Partie des 18. Spieltages der Kreisklasse 11 zwischen der TSG Bergedorf II (achter Rang, 24 Zähler) und der Lauenburger SV II (13. Platz, sieben Punkte) abgebrochen. Beim Stand von 1:0 beendete Schiedsrichter Ali K. die Begegnung im Billtalstadion, nachdem ihn ein LSV-Spieler attackiert habe soll. Nach den Schilderungen des Lauenburger Betreuers soll sich K. zur Wehr gesetzt haben, indem er zurücktrat.

SportNord sprach mit Verantwortlichen beider Teams über die Geschehnisse ...


... Jörg Schulz, Fußball-Abteilungsleiter der TSG Bergedorf, berichtete:

„Als wir nach sieben Minuten mit 1:0 geführt haben, hat ein Spieler der Lauenburger, der zuvor bereits die Gelbe Karte gesehen hatte, herumgemeckert. Dafür hat ihm der Schiedsrichter ‚Gelb-Rot‘ gezeigt – und dann hat dieser Spieler dem Schiedsrichter eine Ohrfeige gegeben. Der Referee hat das Spiel dann abgebrochen und unsere Beteuer gebeten, die Polizei zu rufen. Dieser Bitte sind wir auch nachgekommen, aber bis die Polizei am Sportplatz eingetroffen ist, hatte der Lauenburger Spieler die Anlage bereits verlassen. Aufgrund seiner Rückennummer und des Spielberichtsbogens konnte sein Name aber wohl festgestellt werden und der Schiedsrichter hat eine Anzeige erstattet. Äußerliche Verletzungen hat der Referee aber zum Glück nicht erlitten, jedenfalls mussten wir keinen Krankenwagen rufen und es war auch nichts zu sehen. Zwischen den beiden Mannschaften gab es gar keine Probleme. Die anderen Lauenburger Spieler haben sich ganz normal mit uns unterhalten und sich für das Verhalten ihres Mitspielers, der sich wohl in der Vergangenheit schon einmal danebenbenommen haben soll, entschuldigt. Das Ganze war natürlich sehr unschön – so etwas möchte niemand erleben und man kann sich einen schöneren Fußball-Tag wünschen, als dass ein Spiel nach so einer Verfehlung schon nach sieben Minuten abgebrochen werden muss.“


... Mirko Raasch, Betreuer der Lauenburger Reserve, erklärte:

„Weil der Schiedsrichter vor dem Spiel nicht gekommen ist, hatten wir uns mit den Verantwortlichen der TSG Bergedorf eigentlich schon darauf geeinigt, dass sie einen Referee stellen würden. Zwei Minuten vor der Anstoßzeit erschien der angesetzte Unparteiische dann aber doch, bereits in Schiedsrichter-Kleidung, und ging sofort auf den Platz. Ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn Schiedsrichter ausländische Wurzeln haben – aber bei diesem Referee war es leider so, dass er so schlechtes Deutsch sprach, dass die Spieler beider Mannschaften das, was er vor dem Spiel am Mittelkreis zu ihnen gesagt hat, nicht verstehen konnten. Bedauerlicherweise ist es dann, als gerade einmal rund sieben Minuten gespielt worden waren – die TSG Bergedorf II war durch ein frühes Tor in Führung gegangen –, zu einer Rangelei zwischen einem unserer Spieler und dem Schiedsrichter gekommen. Nachdem unser Spieler die Gelbe Karte bekommen hatte, hat er den Referee mit seiner Schulter geschubst. Daraufhin bekam er ‚Rot‘ und es gab ein Wortgefecht, das aber nicht auf Deutsch war, weshalb ich es nicht verstehen konnte. Dann hat unser Spieler in Richtung des Schiedsrichters getreten, der daraufhin auch zurückgetreten hat. Die beiden haben sich mit ihren Tritten nicht getroffen – das waren Tritte, die in die Luft gingen.

Nach diesem Handgemenge und den Tritten, die wir von der Seitenlinie aus nicht richtig sehen konnten, hat der Schiedsrichter das Spiel abgebrochen und die Polizei wurde gerufen. Unser Spieler hat die Sportanlage schnell verlassen, um die Situation zu beruhigen und damit es nicht noch mehr Stress gibt. Es steht außer Frage, dass hier ein gravierendes Fehlverhalten unseres Spielers vorliegt. Ich bin nur der Mannschaftsbetreuer; ich habe unseren Trainer Daniel Mauritz vertreten, der mit einer Jugend-Mannschaft unterwegs war, und habe über eventuelle Konsequenzen gegen den Spieler nicht zu entscheiden. Über das vereinsinterne Strafmaß müssen unsere Vereinsverantwortlichen entscheiden – aber ich gehe davon aus, dass es auf einen Ausschluss dieses Spielers aus unserem Klub hinauslaufen wird, auch wenn er vorher noch kein einziges Mal negativ auffällig geworden war. Fakt ist: Sein Verhalten ist nicht zu entschuldigen und gehört nicht auf den Fußballplatz. Dass der Schiedsrichter allerdings zurückgetreten hat, empfinde ich auch als sehr bedenklich. Es war ein vollkommen missratenes Fußball-Spiel – dass die Partie schon so früh vorbei war, war einfach nur schade.“

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